Unabhängig von der Musik, die im Ensemble gespielt werden soll, kann man sich bei neuen Ensemblegründungen fragen, wen man mit dem Musizierangebot ansprechen möchte? Welchen Menschen möchte man den Zugang zur Musik ermöglichen? Die Arbeit an und mit Musik ist emotional und persönlich. Aus Sicht der Leitenden und Initiator*innen ist deshalb die Frage berechtigt, mit welchen Menschen man gerne zusammen Musik machen möchte. Mit welchen Menschen fühlt sich das Musizieren vielleicht sogar leicht an?
Ein Ensemble ist neben einer musikalischen auch immer eine soziale Gemeinschaft. Durch Musik kommt es zu Begegnungen, die Musizierenden lernen sich kennen, teilen Erlebnisse und arbeiten gemeinsam auf Ziele hin. Soll das Ensemble eine bestimmte Zielgruppe ansprechen und ihnen Raum geben für musikalische Erfahrung und künstlerischen Ausdruck? Oder möchte man bewusst eine heterogene Gruppe mit Menschen unterschiedlichen Alters und diversen sozialen und kulturellen Hintergründen?
Jeder Zielgruppe hat individuelle Bedarfe, Bedürfnisse und Vorlieben, die sich auf das Repertoire, die Probenzeit, -Häufigkeit, und -Länge, auf Aufführungen u.v.m. auswirken. Eine Eltern-Kind Musikgruppe kann am Vormittag stattfinden, während sich ein Ensemble für Berufstätige vorwiegend in den Abendstunden trifft. Für Jugendliche können Auftritte und Konzerte persönlichkeitsfördernd und motivierend sein. Sie können sich zudem bei der Organisation und Durchführung mit einbringen. Für Senior*innen oder Menschen mit Demenz sind Aufführungen womöglich mit einem anderen Aufwand verbunden und sollten bedarfsgerecht durchgeführt und geplant werden.
Grundsätzlich ist es ratsam, die Ensemblemitglieder an Überlegungen zu Zukunftsausrichtung, Projektideen und -Vorhaben teilhaben zu lassen und die Möglichkeit zu geben, eigene Vorstellungen und Ideen aber auch Bedenken mitzuteilen und so das Ensembleleben aktiv mitzugestalten. Sowohl bei neuen Formationen wie auch langjährig bestehenden Ensembles sind die Perspektiven aller Beteiligten wertvoll und eine Chance, um Neues entstehen zu lassen.
IMPULSFRAGEN
Wen möchte ich zum Musizieren begeistern?
Welche Gruppen möchte ich durch Musik zusammenführen?
Mit welchen Zielgruppen arbeite ich gerne zusammen?
Für welche Menschen gibt es meiner Meinung nach zu wenig Musizierangebote?
Welche Musik würde die Zielgruppe gerne spielen oder singen?