Konzerte neu denken

Ein Konzert muss nicht immer nach Schema F ablaufen, sondern bietet große Potentiale kreativ zu werden und die verschiedenen Parameter neu zu beleuchten und zu durchdenken. Vom Anlass und Thema, der Inszenierung und Formate über die Moderation bis hin zum Ticketing und der Dokumentationen finden Sie hier Inspirationen.

Inhalt

Ort, Zeit und Dauer

Ort, Zeit und Dauer definieren die Wirkung einer Veranstaltung und sprechen verschiedene Personengruppen an. Welche Orte können für Aufführungen genutzt werden? Welche zeitlichen Aspekte können bei einer Konzertplanung bedacht werden?

Konzerte finden nicht nur am Abend in Konzertsälen statt. Der Ort, die Zeit und die Dauer der Veranstaltung sind gute Ansatzpunkte, um für sich neue Konzertformate zu entdecken.

Der Ort trägt zur Atmosphäre einer Veranstaltung bei. Soll das Konzert drinnen oder draußen stattfinden? Was wären ungewöhnliche Orte für eine Aufführung? Der Aufführungsort trägt zur Konzertatmosphäre bei und kann eine Inspiration für das Repertoire und das Konzertprogramm sein. (So lädt ein Konzert in einem Wasserspeicher zu anderen Musikstücken ein als eine Aufführung in einer Disco.)

Infrage kommen hier private wie öffentliche Orte, Orte drinnen wie draußen, Veranstaltungsorte und Alltagsorte, touristische und bedeutende Orte, Institutionen wie Museen oder Bäder, ungewöhnliche Orte wie Clubs, leerstehende Häuser, Fabrikanlagen u.v.m. Der Ort kann auch flexibel sein wie etwa bei einer musikalischen Wanderung, einem Spaziergang oder einem Wandelkonzert.

Jeder Ort spricht unterschiedliche Menschen an und gibt so einen Zugang für neues Publikum. Welche Menschen haben die Möglichkeit unkompliziert und barrierefrei den Ort zu besuchen? Wen erreiche ich durch meine Location? Wie stellt sich das Ensemble durch die Wahl des Ortes für die Öffentlichkeit dar?

Auch die Uhrzeit oder Jahreszeit beeinflussen die Aufführung. Bei der Wahl der Uhrzeit sollte ebenfalls an das Zielpublikum gedacht werden. Doch auch das Programm und das gesamte Konzept der Aufführung kann sich an der Jahreszeit, am Wochentag oder der Uhrzeit orientieren. Wie unterscheiden sich Programm und Rahmen für ein Matinee-Konzert von einem Abendkonzert? Auch das Repertoire im Frühling ist möglicherweise anders im Herbst.

Hier kann auch eine Regelmäßigkeit bedacht werden: Wie oft soll die Veranstaltung stattfinden? Kann sie möglicherweise eine Reihe mit wechselndem Programm oder wechselnden Partnern sein? Kann dasselbe Konzert wiederholt werden? Lebt die Aufführung von ihrer Einmaligkeit?

Auch die Dauer eines Konzerts kann variieren. Spielt man mehrere kurze Abschnitte oder macht man ein durchgehendes Programm? Macht man Pausen oder verzichtet auf sie? Werden Pausen für bestimmte Aktionen wie etwa Ortswechsel oder Umbauten benötigt? Welche Dauer ist für die Menschen des Zielpublikums angemessen? Welche für die Stücke?

Es lohnt sich also, bei der Planung von einer Aufführung oder einem Konzert den Ort, die Zeit und die Dauer zu bedenken und zu überlegen, welche Wirkung sie haben.

Impulsfragen

  • Wahl des Aufführungsorts
    • Soll das Konzert drinnen oder draußen stattfinden?
    • Welche Orte finde ich besonders geeignet für ein Konzert?
    • Wen möchte ich mit meinem Konzert ansprechen? An welchem Ort würden diese Personen kommen, um ein Konzert zu hören?
    • Was wären ungewöhnliche Orte für eine Aufführung?
    • Welche öffentlichen regionalen Orte können genutzt werden?
    • Welches Repertoire passt zum Aufführungsort? Welches Repertoire würde einen Kontrast machen?
  • Aufführungszeit
    • Wen möchte ich mit meinem Konzert ansprechen? Zu welcher Uhrzeit würden diese Personen kommen, um ein Konzert zu hören?
    • Zu welcher Jahreszeit findet mein Konzert statt? Gibt es ein spezielles Repertoire oder ein Thema, das dazu passt?
  • Aufführungsdauer
    • Soll es Pausen geben?
    • Ist die Aufführung durchgehend oder hat sie mehrere kürzere Abschnitte?
    • Wie lange soll das Konzert gehen?

Anlass und Thema

Anlässe und Themen können den Ausgangspunkt eines Konzertprogramms bilden. Wie beeinflussen diese Repertoire und weitere Konzertaspekte? Welche musikalischen und außermusikalischen Themen bieten sich an?

Ein Konzert kann aus unterschiedlichen Richtungen erarbeitet werden. Eine Möglichkeit ist es, über den Konzertanlass zu musikalischen Themen zu kommen. Aber auch ein inhaltliches Thema für den Konzertabend kann Startpunkt der Konzertplanung sein. Kurzum: Anlässe und Themen sind interessante Einstiege und Inspirationen für die Konzertgestaltung.

Das Jubiläumskonzert, die Weihnachtsaufführung oder das alljährliche Sommerfest des Vereins sind bekannte Beispiele für Konzerte, die sich an Anlässen orientieren. Bei der Repertoirewahl stellt sich die Frage, welche Musikstücke zu dem Anlass passen. Darf das Repertoire beispielsweise lustig oder eher besinnlich sein?

Etwas besonderer ist es, sich ein Konzert für spezielle Anlässe, wie beispielsweise Feiertage, zu überlegen. Wie würde ein Konzert zum „Earth Day“ klingen? Welche Themen könnte man musikalisch aufgreifen? Solch ein spezielles Vorhaben braucht Vorlauf und sollte frühzeitig im Ensemble angesprochen und geplant werden. Dabei kann das gesamte Ensemble mit eingebunden werden mitzudenken, mitzugestalten und mitzuentscheiden.

Auch ein gewähltes Thema kann Ausgangspunkt für eine musikalische Veranstaltung sein. Das Konzert könnte eine*n bestimmte*n Komponist*in porträtieren oder eine Epoche beleuchten. Es könnten aber auch Themen sein, die über die Musik hinausgehen: Freundschaft und Zusammenhalt, ein Land oder eine Religion, ein politisches Thema… der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Ist das Thema gemeinschaftlich gewählt, kann in Arbeitsgruppen weiter an den Konzertinhalten gearbeitet werden. Dazu gehören neben der passenden Musikwahl u.a. der Aufführungsort und die Aufführungszeit, Moderationsinhalte, Catering oder Kooperationen mit anderen Ensembles oder Themenexpert*innen.

Sich über ein Konzertthema der Aufführung anzunähern lädt dazu ein, das gesamte Ensemble an der Ideenfindung teilhaben zu lassen, unabhängig vom Alter der Musizierenden. Solch ein Themenkonzert kann für das Ensemble und das Publikum eine schöne Abwechslung im jährlichen Veranstaltungskalender sein. Bindet man das Ensemble in den Prozess mit ein, entsteht am Ende ein gemeinschaftliches Event, mit dem sich alle identifizieren können, und die Ensembleleitung zudem entlastet wird.

Impulsfragen

  • Zu welchen Anlässen treten wir normalerweise auf? 
  • Welche Ideen kommen uns dazu für Repertoire, Location, etc.?
  • Zu welchen Anlässen haben wir noch nicht musiziert?
  • Welche Chance würden sich daraus ergeben, hierfür ein Konzert zu spielen?
  • Welche Anlässe stehen bevor, die wir nutzen könnten, um ein Konzert oder eine Aufführung zu planen?
  • Welches Repertoire könnte zu dem Anlass oder dem Thema passen?
  • Welche Themen beschäftigen oder interessieren uns als Ensemble?
  • Wie könnte ein Konzert dazu aussehen?
  • Welche Themen könnten das Publikum interessieren?

Konzertrahmen und Stil

Ob durch Verpflegung, Moderation, Programmheft, Interviews oder Interaktionen: Der Veranstaltungsrahmen und Stil des Konzerts unterstützen das musikalische Erlebnis für Publikum und Musizierende.

Im Mittelpunkt eines jeden Konzerts steht die Musik. Das Konzert lebt aber auch von Aspekten, die über das Musikalische hinausgehen und zu einem stimmigen und gelungenen Erlebnis mit beitragen. Ein passender Konzertrahmen kann die Stimmung der Musik aufgreifen und verstärken.

Zunächst sollte der Stil der Veranstaltung festgelegt werden: Ist er eher gehoben und elegant? Oder dynamisch-kreativ? Was passt zu uns als Ensemble, was zur Musik des Abends, was zum Publikum, was zum Ort? Daran sollte sich der Rahmen mit Verpflegung, Beginn, Ende und Pausen sowie der Stil der Moderation, der Konzertkleidung und mögliche Interaktionen orientieren.

Die Verpflegung bzw. das Catering vor und nach dem Konzert sowie in den Pausen trägt zur Atmosphäre des Konzertabends bei. Entscheidet man sich für Speisen und Getränke bei der Veranstaltung gehen damit weitere Fragen einher. Eine Pause während des Konzerts gibt dem Publikum die Möglichkeit das kulinarische Angebot wahrzunehmen. Was serviert wird kann dabei zur Konzertthematik abgestimmt werden. Regionale Spezialitäten passend zur Musik können großartige Zugänge zu fernen Kulturen sein. Bei einem After-Work-Konzert bietet sich an, über eine Cocktail- oder Weinbar nachzudenken. Die Einnahmen über das Catering können dem Ensemble zugutekommen.

Ein Programmheft bietet die Möglichkeit, mehr Hintergrundinformationen zum Konzert, der Musik, zu Komponist*innen, Solist*innen oder zum eigenen Ensemble zu geben. Wenn es Sponsoren und Förderer gibt, können diese zudem im Programmheft erwähnt werden.

Eine weitere Möglichkeit den Konzertrahmen zu gestalten ist die Moderation der Veranstaltung. Neben der Begrüßung und Danksagungen haben Moderationen die Funktion, atmosphärisch auf die Musik hinzuführen. Hier können Anekdoten zur Musikentstehung erzählt oder über historische Geschehnisse aufklärt werden. Berichten Sie aus Musiker*innensicht den persönlichen Bezug zum nächsten Musikstück oder lassen Sie mit einer Fantasiereise Ihr Publikum in die musikalische Welt einsteigen. Auch Interviews mit Musizierenden oder Solist*innen können eine schöne, zusätzliche Farbe des Konzerterlebnisses sein.

Sowohl durch eine Moderation als auch durch die Musizierenden können interaktive Elemente stattfinden. Dabei wird das Publikum meist selbst zum Musizieren angeregt (Sprechkanons, Singen, Body Percussion, Bewegungen…), was alleine, abwechselnd oder zur Musik geschehen kann. Das Publikum kann aber auch in Abstimmungen oder Interviews einzelner Personen Fragen beantworten, auf die Bühne eingeladen werden oder auch angeregt werden, mit Gegenständen oder dem Raum zu experimentieren.

Der Rahmen vor und nach dem Konzert sowie in den Pausen kann ebenfalls vielseitig gestaltet werden. Wie wird das Publikum empfangen? Soll es Speisen und Getränke geben? Gibt es nach dem Auftritt vielleicht sogar noch weitere Musik, z.B. von einem DJ?

Impulsfragen

  • Welche Getränke und Speisen könnte man zum Konzert anbieten?
  • Wer könnte das Catering betreuen?
  • Welche Informationen könnte man in ein Programmheft schreiben?
  • Wie wird das Publikum empfangen?
  • Was passiert nach dem Konzert?
  • Was würde den Konzertabend gut abrunden?

Konzertkleidung

Konzertkleidung sollte nicht nur schön und praktisch sein, sondern auch dem jeweiligen Ensemble und Konzertstil entsprechen. Welche Möglichkeiten gibt es hier?

Die Konzertkleidung hat verschiedene Gründe: Zum einen gibt sie dem Anlass eine gewisse Form und je nach Stil auch Feierlichkeit. Zum anderen steht sie für das Ensemble: Durch die Uniformierung in Farbe(n), Stil und Accessoires sind alle Ensemblemitglieder als solche erkennbar und ebenbürtig. Außerdem soll Einheitlichkeit sowie eine Zurücknahme in der Farbe (schwarz oder schwarz/weiß) den Fokus von den Musizierenden auf die Musik richten, sowie von den Individuen auf das Ensemble.

Überlegen Sie sich, wie Ihre Konzertkleidung wirken soll und wozu sie dient. Soll sie dem Anlass Feierlichkeit geben? Wollen wir die Musik ins Zentrum rücken oder das Ensemble? Vielleicht auch die Individuen im Ensemble? Welcher Stil entspricht der Aufführung und dem Ensemble? Was ist angemessen?

Eine Wunsch-Konzertkleidung muss nun einige Tests bestehen: Sie sollten frei atmen und sich frei bewegen können – unabhängig vom Instrument. Welche Bewegungen machen Sie auf der Bühne: Steigen Sie z.B. eine große Stufe nach oben auf die Bühne oder auf Podeste? Sitzt die Kleidung dabei gut oder müssen Sie sie bei der kleinsten Bewegung hoch- oder herunterziehen? Wie warm/kalt ist es bei der Aufführung? Wie sitzen Sie? Welchen Blickwinkel hat das Publikum auf Sie? Wie transportieren Sie ihre Kleidung? Sieht man Unterwäsche durch? Schwitzen Sie damit viel? Was passiert beim Verbeugen? Achten Sie vor allem auf Bewegungsfreiheit, Knitterfreiheit, Angemessenheit und guten Sitz.

Leitende haben hier eine doppelte Herausforderung: Sie brauchen eine extreme Bewegungsfreiheit und werden von allen Seiten betrachtet. Vergessen Sie nicht, Ihre Rückseite zu checken. Und: Welche Gegenstände nehmen Sie mit auf die Bühne, welche müssen Sie dann einstecken (z.B. Stimmgabel)?

Die Schuhe sind besonders für stehend Musizierende extrem wichtig. Sie sollten bequem sein und stabilen Stand geben. Testen Sie gerade hohe Schuhe unbedingt vor dem ersten Auftritt – besonders, wenn Sie im Alltag sonst eher flache Schuhe tragen: Wie verschiebt sich ihr Schwerpunkt? Wie verändert sich die Beckenhaltung und die Atmung? Stehen Sie stabil? Welche anderen Muskelgruppen werden nun aktiv? Wie lange können Sie so stehen? Wie gehen Sie in diesen Schuhen? Wie steigen Sie Stufen? Auf welchem Untergrund müssen Sie vorsichtig sein? Wann ziehen Sie sie an – zur Aufführung oder auch eine Probe?

Impulsfragen

  • Welche Wirkung soll unsere Konzertkleidung haben?
  • Soll sie eher Individuen betonen, die Gruppe oder die Musik?
  • Welcher Stil passt zur Aufführung?
  • Welche Bewegungen und Haltungen nehme ich auf der Bühne ein? Sitzt die Kleidung dabei, ohne dass ich sie danach verrücken muss?
  • Kann ich gut atmen und mich beim Musizieren frei bewegen?
  • Sind meine Schuhe bequem und stabil?
  • Wie verändern hohe Schuhe meine Haltung, meinen Gang und mein Musizieren?
  • Wie verändert ein Schal mein Singen?
  • In welcher Kleidung und welchen Schuhen verbringe ich die General- und Anspielprobe?

Moderieren und Einführen

Moderationen geben Aufführungen einen Rahmen und können sehr viel zum Konzerterlebnis beitragen. Welche Formen und Inhalte sind hier möglich? Wie bereitet man sie gut vor?

Konzerte und andere Aufführungsformate können stark von Moderationen profitieren. Das Publikum wird so an die Stücke, das Geschehen auf der Bühne oder die Personen herangeführt und die Veranstaltung erhält einen Rahmen. Das Sprechen vor Publikum will gut konzipiert, vorbereitet und durchgeführt sein.

Überlegen Sie sich zunächst den Stil der Veranstaltung: Ist es ein eleganter Konzertabend? Ein Kindermusical? Wer sitzt im Publikum und interessiert sich wofür? Wer steht auf der Bühne und interessiert sich wofür? Was soll die Moderation erreichen?

Welche Person(en) könnten moderieren? Extra engagierte Profis, die Leitung, eine Person aus dem Ensemble, eine ensemblenahe Person? Es kommen gleichermaßen beteiligte Musiker*innen infrage wie auch eine Gruppe, die sich ausschließlich mit der Moderation befasst (z.B. Kinder aus dem Nachwuchsensemble für das Konzert des Erwachsenenensembles).

Welchen Charakter soll die Veranstaltung durch die Moderation erhalten? Hier ist von zurückhaltend-seriös über charmant-unterhaltend bis zu schauspielend alles möglich – doch sollte die Art sowohl zur Veranstaltung, als auch den Musizierenden und der moderierenden Person passen. Für szenische Moderationen eignen sich besonders gut Moderationspaare: So können Dialoge entstehen, Fragen gestellt und Orte gewechselt werden.

Wenn Sie sich für eine passende Art der Moderation entschieden haben, können Sie daran Ihren Kleidungs- und Sprachstil orientieren.

Entscheidend sind auch die Form und Länge der Moderation und Auftritte. Eine längere Einführung bietet sich bei Aufführungen an, die am Stück ablaufen sollen. In anderen Konzertformen können Sie mehrfach moderieren. Dabei gilt: Je öfter Sie auftreten, desto kürzer sollten die Moderationen sein. Moderieren Sie jedes Stück an? Halten Sie es mit 2-3 Sätzen und ihren Auftrittsweg sehr kurz. Moderieren Sie längere Blöcke von Stücken an? Hier lohnen sich ein paar Sätze mehr, eine Anekdote, eine kleine Szene, ein Interview oder eine Interaktion mit dem Publikum.

Führen Sie Interviews, geht die Informationshoheit von Ihnen auf die Interviewten über. Was würden Sie über den Probenprozess wissen wollen? Was ist das persönliche Lieblingsstück des Programms und warum? Stellen Sie Fragen, die zum Erzählen anregen und vermeiden Sie, Antworten vorwegzunehmen. Neben den Beteiligten können auch Gäste wie Expert*innen zu musikalischen oder außermusikalischen Themen des Konzerts interviewt werden.

Interaktionen mit dem Publikum sind besonders für den Beginn oder zur Aktivierung nach einem längeren Abschnitt geeignet. Praktisch sind hier Melde-Fragen oder Bewegungen im Sitzen. Wer spielt selbst ein Instrument? Ist diese Melodie von Brahms oder Mozart? Dafür können Sie auch von Musiker*innen auf der Bühne unterstützt werden. Das Publikum kann selbstverständlich auch selbst musikalisch aktiv werden und mit Ihnen einen kleinen Sprechkanon oder Body Percussion einüben. Vielleicht möchte jemand auch gerne mal selbst einen kleinen Abschnitt dirigieren?

Inhaltlich können Sie sich auf die Musik und die Musizierenden beziehen, sich aber auch weit davon entfernen.

Gibt es ein Konzertthema, sollte es erklärt werden: Was ist es und warum hat man es gewählt? Wie kam es zur Kooperation der Beteiligten? Ist das Programm ein Potpourri wie z.B. bei einem Schüler*innenvorspiel, können Sie auch in den Moderationen erst einen roten Faden entwickeln.

Zu den Musikstücken gibt es viel Erwähnenswertes: Bemerkenswertes aus der Entstehungsgeschichte, die Bedeutung im biografischen Kontext der Komponist*innen oder in der Musikgeschichte. Sie können Liedtexte zusammenfassen, den Kontext des Musiktheaters erklären, die Instrumentierung vorstellen, besondere Melodien oder Zitate erwähnen (am besten mit gespielten Beispielen) oder auf spezielle Momente und Entwicklungen vorbereiten. Wie ausführlich, wie anekdotenhaft, wie humorvoll Sie hier werden wollen, hängt von Ihrem Publikum sowie dem Konzertstil ab.

Interessant sind auch die Musizierenden: Welche Bedeutung hat das Konzert für das Ensemble? Aus welcher Motivation wird das Stück musiziert? Falls passend können Sie hier auch auf lustige Anekdoten der Probenzeit eingehen, Stimmgruppen oder Musiker*innen vorstellen, Instrumente vorführen oder Interviews zu persönlicheren Themen führen.

Sollten Sie sich für eine szenische Moderation entschieden haben, kann diese reale Figuren (etwa Fanny und Felix Mendelssohn) darstellen oder eine eigene Geschichte um das Konzert erzählen.

Eine gute Vorbereitung trägt zum Gelingen bei und gibt Sicherheit. Moderationen, die spontan und locker wirken, sind oft sehr gut vorbereitet, einstudiert und mit viel Routine gepaart. Moderieren Sie freistehend oder in Bewegung und möchten Notizen mitbringen, können Sie dafür große Karteikarten verwenden. Zusätzlich helfen die Karten dabei, eine entspannte Haltung der Hände zu finden. Hier können Sie auch das Textbild für den Vortrag aufbereiten und sich visuelle Anker setzen – durch häufiges Üben verbessern Sie nun Fluss und Souveränität und sind in der Lage, die Länge Ihrer Moderation einzuschätzen sowie auf der Bühne Kapazität für Spontanes zu haben.

Impulsfragen

  • Welchen Stil hat die Veranstaltung?
  • Wer sitzt im Publikum mit welchen Interessen?
  • Wer steht auf der Bühne mit welchen Interessen?
  • Welchen Charakter soll die Moderation der Veranstaltung geben?
  • Wer könnte moderieren? Eine, zwei oder mehrere Personen?
  • Welcher Stil liegt den Moderierenden? Seriös, humorvoll, inszeniert…?
  • Wann und wie oft soll die Moderation auftreten?
  • In welchem Längenverhältnis sollen die Moderationen zur Musik stehen?
  • Wer könnte zu welchen Themen interviewt werden?
  • Welche Interaktionen könnten dem Publikum Spaß machen?
  • Welche Informationen über die Stücke eröffnen das Hören neu?
  • Welche Hintergründe der Stücke sind amüsant, interessant oder berührend?
  • Wie könnte das Ensemble vorgestellt werden?
  • Gibt es organisatorische Aspekte, die erwähnt werden müssen?

Vortragen und Lesen

Sprachliche Vorträge auf der Bühne, ob auswendig oder gelesen, wollen gut vorbereitet sein. Wie übt man dafür? Welche Hilfsmittel kann man nutzen?

Für jeden Vortrag ist die Vorbereitung wesentlich. Lesen Sie den Text mehrmals, um den Sinn zu erfassen, wichtige Momente zu erkennen und sich einer eigenen Interpretation zu nähern. Lesen Sie anschließend mehrmals laut und achten Sie auf sinngemäße Betonungen der Sätze. Hören Sie Ihrer eigenen Sprachmelodie zu – dafür können Sie sich auch mehrmals aufnehmen, anhören und korrigieren. Wie könnten die Sätze noch betont werden? Wie verändert meine Grundstimmung den Ausdruck und die Bedeutung der Sätze? Ist das Tempo angemessen? Wie groß können die Pausen sein?

Bereiten Sie auch die richtigen Aussprachen vor, besonders die Namen von Beteiligten, von fremdsprachigen Komponist*innen, Stücktitel oder Ausdrucksbezeichnungen.

Mit dieser Vorbereitung können Sie nun auch das Textbild aufbereiten. Wählen Sie große Schriftgrößen und Zeilenabstände, auch für Karteikarten. Setzen Sie an Einstiegsorten in neue Sätze visuelle Anker. Sollten Sie auf der Bühne kurz den Faden verlieren oder zu lange vom Text aufsehen, finden Sie sich so schnell wieder im Text zurecht. Sie können den Text außerdem der Sprache gemäß visuell gliedern (etwa mit Bindestrichen) und Schwerpunkte in der Sprachmelodie markieren (z.B. durch Fett-Formatierung). Wie weit ist das Pult von ihnen entfernt? Wie hoch würden Sie die Karten vor Publikum wirklich nehmen? Probieren Sie das Lesen im richtigen Abstand, mit häufigem Aufblicken und denken Sie an Ihre originalen Hilfsmittel wie eine Lesebrille oder Kontaktlinsen.

Nun geht es ans Üben! Freiere Texte wie Moderationen brauchen gute Formulierungen: Überlegen und memorieren nicht nur inhaltliche Punkte, sondern auch sprachliche Übergänge. Gelesene Texte können immer sicherer in der Betonung, immer freier und kreativer in Melodie und Ausdruck werden. Gestalten Sie Pausen, Geschwindigkeiten und Stimmungen. Auch hier helfen Aufnahmen bei der Eigenwahrnehmung und Korrektur. Stolpern Sie über gewisse Wörter oder verschlucken Sie oft Wortenden, hilft es, die betonten Silben stärker zu betonen und im Tempo etwas herunterzugehen. Nehmen Sie sich immer wieder Zeit für einen ruhigen, tiefen Atemzug. Und dazwischen? Körperliche Aktivität!

Zum Auswendiglernen von Texten gibt es viele Strategien. Merken Sie sich beispielsweise eine Grundstruktur oder wichtige Fixpunkte, etwa die Strophenbeginne als Starthilfe – oft läuft die restliche Strophe dann automatisch hinterher. Merken Sie sich Unterschiede von ähnlichen Strophen zueinander. Sie können auch Bilder malen, die Ihnen beim memorieren eines inhaltlichen Ablaufs helfen, beim Durchgehen Bewegungen machen oder in einem Singsang vor sich hin sprechen. Letzten Endes hilft jedoch nur: Häufig durchgehen, an verschiedenen Punkten starten und noch Souveränitätspuffer für die Bühne aufbauen.

Geht es auf die Bühne ist auch für den Sprachvortrag ein Aufwärmen hilfreich. Sie sind Sänger*in? Singen Sie sich ein! Aber auch sonst: Wärmen Sie den Körper auf und machen Sie einige Übungen, die die Rumpfmuskulatur aktivieren. Kneten Sie Ihr Gesicht oder schneiden Sie ein paar Grimassen. Auch entspannende Atemübungen sowie Zwerchfellaktivierungen sind hilfreich. Benutzen sie in jedem Fall kurz ihre Stimme (z.B. mit w-Glissandi). Jetzt noch kurz an eine entspannte, offene Haltung denken und auch das Auftreten schon als Teil des Vortrags begreifen und – toitoitoi!

Impulsfragen

  • Wo sind Kernmomente des Textes? Wie können diese herausgehoben werden?
  • Wie verändert eine Grundstimmung den Ausdruck?
  • Ist das Tempo angemessen? Sind die Pausen groß genug?
  • Wie strukturieren Rhythmus, Pausen und Betonungen den Text für die Zuhörenden?
  • Wie kann mir das Textbild beim Vortrag helfen? Wie kann meine Interpretation im Textbild visualisiert werden?
  • Wo sind markierbare Einstiegspunkte im Text?
  • Welches Gerüst kann ich bei freien Moderationen vorher auswendig lernen?
  • Habe ich Souveränitätspuffer für Aufregung, Störfaktoren etc. mit geübt?
  • Mit welcher Ausstrahlung trete ich auf?

Konzert inszenieren

Inszenierte Konzerte haben eine große Wirkung und sind für das Ensemble ein spannendes Projekt. Welche Formen gibt es? Welche Aspekte kann man mit einbeziehen?

Ein Konzert kann auch inszeniert stattfinden, was sowohl die Wirkung der Aufführung steigert, als auch den Ensemblemitgliedern eine besondere Erfahrung möglich macht. Auch mit wenigen Mitteln gibt es hier viele verschiedene Möglichkeiten: Halbszenische Konzerte, szenische Moderationen, szenische Konzerte, Musiktheater oder auch choreografierte Inszenierungen.

In einem halbszenischen Konzert kann das Ensemble beispielsweise in Konzertkleidung und mit Noten agieren, die Inszenierung spiegelt sich vor allem in einer Dramaturgie, Bewegungen (und auch deren Übergänge), und der Nutzung des Raums, eventuell auch in verwobenen anderen Kunstformen.

Ein szenisches Konzert dagegen findet (hauptsächlich) auswendig statt, nutzt möglichweise noch mehr die Facetten der Technik und Bühnengestaltung und hat die Wirkung eines Musiktheaters. Ein Musiktheater selbst kann auch inszeniert werden: Hier eignen sich vor allem Musicals, Singspiele oder Oratorien, die wie eine Oper mit aufgeführt werden. Choreografierte Inszenierungen sind stark performative oder getanzte Musiktheater und werden meist von Tanzchören durchgeführt. Auch szenische Moderationen zwischen den Stücken können einem Konzert einen roten Faden und eine nahtlose Dramaturgie geben.

Die Grundausrichtung einer Inszenierung kann vom Konzertthema oder der Interdisziplinarität eines Konzerts abgeleitet werden. Auch ausgehend von einem fixen Konzertrepertoire kann hier eine Narration und Dramaturgie entwickelt werden. Was soll das Konzert aussagen? Welchen Mehrwehrt hat die Inszenierung? Wie soll sie wirken? Was soll sie erzählen?

Eine der naheliegendsten Herangehensweisen ist der Umgang mit dem Aufführungsraum: Welche Orte gibt es hier im Bühnenbereich, im Publikumsraum, im Publikum selbst, auf Galerien, Emporen, Seiten, Gängen, hinter der Bühne, von draußen? Alle diese Orte können genutzt und miteinbezogen und zudem auch inhaltlich besetzt werden: Wofür können diese Orte stehen? Und wer könnte sie in welchem dramaturgischen oder musikalischen Moment nutzen? Welche Möglichkeiten brauchen wir aus praktischen Gründen (im Aufführungsraum oder im Backstagebereich)?

Den Aufführungsraum schwerpunktmäßig mit einem Ensemble zu nutzen, verlangt die Koordination von Gruppenbewegungen. Hier kann vor allem mit unterschiedlichen Formationen und Posen und Übergängen gearbeitet werden: ob als enger Pulk, in weiter Aufstellung, die den gesamten Bühnenraum nutzt, als Kreis um das Publikum, in Fronten, versetzt, in Formen oder Linien, in Gegenüberstellung von Einzelnen und Masse oder dem Hervorheben von Kleingruppen. Auch bestimmte Bewegungen, die etwa musikalische Inhalte visualisieren (z.B. Themeneinsätze einer Stimmgruppe), können hier genutzt werden. Wer gerade nicht musiziert, etwa bei Solostücken, kann in einer bestimmten Pose als Art Kulisse dienen. Hier ist es besonders ansprechend, wenn das Ensemble sich in verschiedenen natürlichen Körperhaltungen über den Raum verteilt. Besonders sollte hier auch auf die Übergänge von einer Pose/Formation in die nächste geachtet werden: Diese sollten mitgestaltet werden, die Spannung nicht abfallen und die möglicherweise dabei stattfindende Musik nicht gestört werden.

Ein Bühnenraum kann auch aktiv gestaltet werden, etwa mit Hintergrundkulissen wie Bannern oder Bildern. Besonders interessant sind hier jedoch auch strukturierende Elemente wie Vorhänge, Stellwände, Tücher, Seile oder leichte Kisten. Sie bieten vielfältige Auftritts- und Bewegungsmöglichkeiten und können relativ einfach zu einer nächsten Szenerie »umgebaut« werden. Auch große Pflanzen, Lampen, Statuen oder themenspezifische Dekoelemente eignen sich hier.

Der Bühnenraum wir natürlich auch stark von der Lichtstimmung beeinflusst. Hier muss zunächst überprüft werden, welche Möglichkeiten im jeweiligen Aufführungsraum vorhanden sind. Gleichermaßen mit Ton- und Videotechnik. Mit Licht, Ton und Video kann jedoch Atmosphäre, Fokus und Effekt gestaltet und sogar ein Szenenwechsel angedeutet werden, ohne die Bühne selbst zu verändern.

Auch mit Maske, Kostüm und Requisiten kann im Konzert gearbeitet werden. Hier eignet sich eine Grundrichtung in einem bestimmten Farb- oder Stilspektrum für die Ensemblegruppe. So können einzelne Soli oder Figuren außerdem schnell mit einer anderen Farbe oder einem Erkennungsaccessoire hervorgehoben werden. Auch reduzierte Requisiten sind hilfreich: Welches Requisit kann in derselben Form für verschiedene Gegenstände stehen? Welches Requisit ist abstrakt?

Auch ein inszeniertes Konzert kann Figuren beinhalten: Entweder in Form einer (stummen) Hauptrolle, einer szenischen Moderation oder einer Person aus dem Ensemble, die sich z.B. mit einem Running Gag als eine bestimmte Figur etabliert.

Impulsfragen

  • Was soll das Konzert aussagen? Welchen Mehrwehrt hat die Inszenierung?
  • Wie soll die Inszenierung wirken? Was soll sie erzählen?
  • Welche Orte gibt es im Bühnenbereich, im Publikumsraum, im Publikum selbst, auf Galerien, Emporen, Seiten, Gängen, hinter der Bühne, draußen?
  • Wie können diese Orte mit einbezogen werden und wofür könnten sie stehen?
  • Welche Formationen und Posen passen zu den Stücken?
  • Wie können Übergänge aussehen und wie wird dabei mit der Musik umgegangen?
  • Wie kann der Bühnenraum passend zum Thema gestaltet und strukturiert werden?
  • Welche Möglichkeiten brauchen wir aus praktischen Gründen im Aufführungsraum oder im Backstagebereich?
  • Welche Möglichkeiten haben wir technisch? Wie können wir sie für Atmosphäre, Fokus und Effekte nutzen?

Konzertprogramme und Dramaturgie gestalten

Wie kommt man auf Ideen für ein Konzertprogramm und wie wird es schlüssig? Welche Stücke passen zueinander und wie gestaltet man einen guten Ablauf?

Um ein Konzertprogramm zu gestalten, benötigt man einen Ausgangspunkt. Häufig sind das ein gewünschtes Stück, ein bestimmter Anlass oder ein Thema, um welche herum man ein Programm entwickeln möchte. Dazu analysiert man zunächst seinen Ausgangspunkt auf bestimmte Anteile: Bei einem Stück notiert man z.B. Inhalt, Bedeutung, Gestus, Wirkung, Komponist*in, Entstehungsgeschichte, Epoche, Stilistik, Land, Besetzung, Dauer; bei einem Thema oder Anlass z.B. Bedeutungsebenen, Unterthemen oder Wirkungen, Besetzungen und Kompositionsstile (z.B. bei Epochen), Zeitgenoss*innen, Lebensphasen und Werk-Besetzungen (bei Komponist*innen) oder Komponist*innen und typische Themen (bei Ländern oder Regionen).  

Nun sucht man sich einen dieser Aspekte heraus und sammelt weitere Stücke, in denen dieser Aspekt zentral ist – und der schließlich auch den roter Faden des Konzerts darstellen kann. Welcher Aspekt ist in Konzerten generell noch unterrepräsentiert? Was könnte die Zielgruppe interessieren? In welchem Bereich möchten wir Zeit in eine Recherche investieren? 

Auch wer noch gar keine Idee hat, kann so starten und (auch in der Gruppe) sammeln: Was wollten wir schon immer mal aufführen? Was liebt das Ensemble? Was sind Themen, die uns interessieren? Welche Effekte und Wirkungen haben mir in einem anderen Konzert mal gefallen? Außerdem ist es hilfreich zusätzlich zu sammeln, was das Ensemble musikalisch weiterbringen würde und was aktuelle Themen der Zeit oder Jahreszeit sind. Anschließend entscheidet man sich für einen Aspekt und beginnt ihn wie oben zu umkreisen und auf seine Tragfähigkeit zu überprüfen.  

Egal, was als Startpunkt genutzt wird, die erste Sammlung wird zunächst Ideen innerhalb des eigenen Horizonts hervorbringen, jedoch Richtungen andeuten, die darüber hinaus gehen. Daher ist es sinnvoll diese erste Sammlung etwas reifen zu lassen, über eine längere Zeit hinweg Ideen hinzuzufügen und zu den gewählten Aspekten zu recherchieren. Dazu können z.B. Alben oder Konzertprogramme von Profi-Ensembles zu ähnlichen Themen oder mit ähnlichen Werken genutzt werden. Recherchieren kann man auch mit den Themen und Texten in andere Sprachen übersetzt, womit man weitere musikalische Pools eröffnet. 

Zum Reifeprozess eines Konzertprogramms gehört außerdem, sich die Wirkung des Konzerts zu überlegen: Soll es anregen? Soll eine bestimmte Atmosphäre entstehen? Gibt es interaktive oder meditative Momente? Welche Stücke werden also noch benötig? 
Auch die Ausgewogenheit des Repertoires ist wichtig. So sollten die Stücke verschiedene Facetten zeigen und zumindest gruppenweise in ihrem Gestus abwechslungsreich sein. Hier kann man z.B. alte und neue Musik kombinieren, bekannte und unbekannte Werke, Kompositionen von Größen und von Nachwuchs, Internationales und Regionales. Auch ist es zeitgemäß, ein besonderes Augenmerk auf den Einbezug von Werken von Komponistinnen zu legen, die damals wie heute wunderbare Musik geschrieben haben. 

Steht das Repertoire grob, geht es nun um die Anordnung der Stücke. Meist empfinden wir zwei Stücke nacheinander als schlüssig, wenn es ein verbindendes Element (z.B. das Thema „Tanz“) gibt – das jedoch aus einer anderen Perspektive dargestellt oder weiterentwickelt wird (z.B. zwei Volkstänze aus unterschiedlichen Ländern). 

Stücke sollten sich in ihren Ideen und/oder Wirkungen entweder kontrastieren oder etwas etablieren und weiterentwickeln. Letzteres gibt den Stücken Wirkungsraum und Ideen können weitergesponnen werden. Jedoch sollte auch nicht zu lange mit einem Kontrast gewartet werden, da sonst die Aufmerksamkeit des Publikums und des Ensembles schwindet. So entsteht ganz automatisch ein dramaturgischer Verlauf, mit Spannungsanstiegen und Entladungsmomenten. 

Eine Methode, die einem Konzert einen Rahmen gibt, ist das Verschränken eines mehrsätzigen Werks mit weiteren Einzelwerken, die manchmal Ideen und Stimmungen weitertragen, manchmal einen gegenteiligen Ausdruck darstellen. Es können auch zwei mehrsätzige Werke miteinander verschränkt und abwechseln musiziert werden – etwa ein Chorwerk mit einem Werk für Soloinstrument. 

Besonders wichtig sind das Eröffnungsstück, das Schlussstück sowie die Stücke vor und nach einer Pause. Eröffnungsstücke sollten entweder schlagartig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder eine besondere Atmosphäre schaffen, die das Publikum sammelt und konzentriert. Schlussstücke können energetische „Rausschmeißer“ oder auch besonders emotionale Stücke sein; hier ist es schön, wenn alle Beteiligten noch einmal gemeinsam musizieren. Sperrige, ungewöhnlichere Werke eignen sich eher für die Bögen dazwischen, in denen bereits Konzentration herrscht und noch keine Spannungsentladung nötig ist. 

Nach einem Finale kann in einer Zugabe auch noch ein gemeinschaftsstiftendes oder auch ganz schlichtes Stück folgen, das das Publikum beseelt in den Abend entlässt. 

In diesem Kontext sollte auch überlegt werden, an welchen Stellen die Spannungslösung durch Applaus in den Verlauf passt oder zu viel Applaus die Spannung senkt. Hier können kleinere Gruppen von Stücken helfen, die dem Publikum intuitiv ein Klatschen nur am Ende jeder Gruppe nahelegen. 

Um passende Stückabfolgen auszutesten, können die Werke auf Karten geschrieben werden, die man vor sich auf einen großen Tisch legt. Nun kann man die Stücke hin und her bewegen und an verschiedenen Stellen im Programm platzieren. Diese Methode hilft dabei, sich einen Ablauf anschaulich vorzustellen, zu Ende zu denken und zu identifizieren, wo noch ein Stück mit bestimmtem Charakter fehlt oder rausgeworfen werden sollte. So können mehrere Programm-Möglichkeiten abgewogen und Spannungsabfälle vermieden werden.  

Nun kann das Programm noch in einen außermusikalischen Rahmen gebracht werden, etwa mit Moderationen, Texten, der Verschränkung mit weiteren Künsten, Choreografien, Dekorationen oder besonderen kulinarischen Ideen.  

Ehrungen – insbesondere vieler Personen – sind für das Publikum meist nicht interessant und es lohnt sich, über eine eigene Ehrungsveranstaltung nachzudenken. Möchte man trotzdem den öffentlichen Moment nutzen, können Ehrungen langjähriger Mitglieder ins Konzert verwoben werden z.B. in Anmoderationen von Stücken stattfinden, die mit der Person in Verbindung gebracht werden. Auch Danksagungen am Ende eines Konzerts sollten so präzise wie möglich sein und gut vorbereitet werden. 

Impulsfragen

  • Von welchem Aspekt oder Stück möchten wir für das Konzertprogramm ausgehen?
  • Welche Effekte und Wirkungen haben mir im Konzert eines anderen Ensembles gut gefallen?
  • Wer hat vielleicht vor uns schon einmal ein Programm/Album zum Thema gemacht?
  • Warum „passt“ ein Stück zum anderen?
  • Welche Wirkung könnten die Stücke zum Eröffnen und Beenden des Konzerts sowie vor und nach der/den Pause(n) haben?
  • Wie könnte der Spannungsverlauf im Konzert aussehen?
  • Wie viele Anordnungsmöglichkeiten habe ich mit dem Repertoire?
  • Haben die Stücke Entfaltungsraum, es ist aber auch abwechslungsreich?
  • Wo könnte die Konzentration des Publikums abfallen?
  • Welcher außermusikalische Rahmen könnte dem Programm zuträglich sein z.B. bestimmte Texte, performative Elemente, Getränke etc.?
  • Wie können wir Ehrungen möglichst kurzweilig gestalten oder ins Programm einbinden?

Digitale und hybride Formate

Die Corona-Zeit hat die Möglichkeiten medialer Aufführungsformate vorangetrieben. Welche digitalen Möglichkeiten gibt es neben Video-Streams? Wie können bestehende Aufnahmen oder Streams in ein Konzert integriert werden?

Die Corona-Zeit hat die Möglichkeiten digitaler und hybrider Formate für Konzerte und Aufführungen vorangetrieben. Der Stream eines Konzerts oder eines Musiktheaters kann entweder live erfolgen oder eine Aufzeichnung des Konzerts später als Video-on-demand gestreamt werden. Jedoch lohnt es sich bei einem Live-Stream, beides umzusetzen und zusätzlich parallel aufzuzeichnen, um das Video später – ggf. gegen digitale Spenden oder Tickets – bereitzustellen. Bei beiden Varianten sollte nicht nur die technisch-organisatorische Umsetzung, sondern auch eine Interaktionsmöglichkeit des Publikums mitbedacht werden. Live-Chat-Funktionen auf bestimmten Plattformen wie etwa YouTube oder Twitch lassen die Zuhörer*innen in Interaktion treten, sich miteinander verbinden und auch das Ensemble erhält ein direktes motivierendes Feedback. Hier kann zusätzlich eine direkte Ansprache des Publikums interessant sein, z.B. durch Aufgaben, Umfragen oder sogar künstlerische Mitbestimmung. 

In einem Konzert kann auch hybrid gearbeitet werden. Das ist nicht nur der Fall, wenn ein Teil des Publikums von zu Hause zusehen muss, sondern auch, wenn im Konzert Aufnahmen oder Streams zum Einsatz kommen. Das kann besonders spannend sein, wenn zu einer eigenen Aufnahme musiziert wird (z.B. doppelchörige Stücke, Erweiterung eines Arrangements oder abschnittsweise im Wechsel) oder eine kreative Aktion dazu stattfindet. Auch mit einem Partnerensemble z.B. aus dem Ausland kann so zusammengearbeitet werden: Das Partnerensemble wird gestreamt und live dazu musiziert. 

Zusätzlich bieten sich noch weitere digitale Möglichkeiten an, insbesondere interaktive Apps für das Konzert oder die Konzertpause: Das können z.B. Quiz-Chatbots mit Hintergründen zum Konzertprogramm oder digitale Abstimmungen zum weiteren Verlauf des Musiktheaters sein. Mit Apps können das Publikum oder das Ensemble auch musizieren, etwa sampeln, oder Klangatmosphären durch an- und ausschalten von einzelnen Spuren/Loops verändern. Auch Virtual-Reality-Produktionen etwa eines Wandelkonzerts mit einer Ausleihmöglichkeit der Brillen ist möglich. Da in der interaktiven Digitalsparte aktuell sehr viel entwickelt wird, kann sich hier die Zusammenarbeit z.B. mit dem einer Medienhochschule lohnen. 

Impulsfragen

  • Wie kann das Publikum in einem Konzert-Livestream oder -video in Interaktion miteinander oder mit uns treten?
  • Wie könnten wir eine bereits bestehende Aufnahme im Live-Konzert einbinden?
  • Wie könnten wir mit unserem Partnerensemble in der Ferne zusammen musizieren?
  • Welche Apps könnten wir oder könnte das Publikum einbinden?
  • Mit wem könnten wir für Virtual-Reality-Produktionen oder App-Entwicklungen zusammenarbeiten?

Publikum erschließen

Neue Zielgruppen als Publikum zu gewinnen, ist eine Bereicherung für jedes Ensemble. Wie können Konzerte neue Gruppen erreichen und ansprechen? Was muss hierbei bedacht werden?

Neue Zielgruppen zu erschließen ist eine Bereicherung für jedes Ensemble – und das nicht nur im Sinne der größeren Reichweite. Indem man für bestimmte Gesellschaftsgruppen Konzerte spielt, kann man sich sozial engagieren und sich daran beteiligen, vielfältige Kulturangebote zu schaffen.

Neues Publikum kann man unterschiedlich ansprechen. Hilfreich dabei ist, sich in die Lage der Zielgruppe zu versetzen und die Veranstaltung aus ihren Augen zu sehen. Welcher Aufführungsort wäre für das Publikum gut zu erreichen, niedrigschwellig oder spannend? Sollte das Konzert in einem bestimmten Stadtteil stattfinden? Ist das Jugendzentrum, die Stadthalle oder der Park als Konzertort geeignet? Wie viel würde die Zielgruppe für eine Konzertkarte ausgeben? Kann der Eintritt frei sein? Zu welcher Uhrzeit würde die Zielgruppe ein Konzert besuchen? Und welche Bedingungen braucht es? Über welche Medien und Werbekanäle erreicht man sie?

Jede Zielgruppe ist für sich besonders und hat spezielle Bedürfnisse und Anforderungen. Kinder sind aufgeschlossen gegenüber Mitmachkonzerten. Ein Repertoire zum Mitsingen und ein Aufführungsraum mit Platz zum Bewegen könnten dieser Zielgruppe gerecht werden. Bei Senior*innen ist die Mobilität oft eingeschränkt, das Verlassen der eigenen vier Wände mit Aufwand verbunden. Wieso also nicht das Seniorenheim als Konzertort entdecken und beim Publikum vor Ort musizieren?

Neue Zielgruppen zu erreichen kann für das Ensemble eine spannende und kreative Auseinandersetzung sein und neue Wege aufzeigen, wie und für wen man zukünftig noch musizieren könnte.

Impulsfragen

  • Welche Zielgruppen möchten wir als Publikum erschließen? Was zeichnet diese Zielgruppe aus?
  • Welche Orte sind der Zielegruppe vertraut? Welche fremd?
  • Welches Repertoire würde diese Zielgruppe ansprechen?
  • Welche Rahmenbedingungen müssten erfüllt sein, damit diese Zielgruppe zum Konzert kommt?

Tickets und Finanzen

Konzerte sind für die meisten Ensembles eine wesentliche Einnahmequelle. Neben dem traditionellen Ticketverkauf gibt es vielfältige Möglichkeiten, bei einem Konzert Geld einzunehmen und den Eintritt zu gestalten.

Konzerte sind für die meisten Ensembles eine wesentliche Einnahmequelle. Der traditionelle Weg ist hier, vor dem Konzert Karten zu verkaufen. Doch gibt es noch viele andere Möglichkeiten, wie in und mit Konzerten Gelder eingenommen werden können.

Karten können nicht nur für Präsenzveranstaltungen gekauft werden, sondern auch für digitale Konzerte: Auch für Livestreams oder Video-on-demand kann wie beim Online-Shopping bezahlt werden. Hier kann außerdem die Möglichkeit angeboten werden, zusätzlich zum Kartenpreis auch noch einen freien Betrag zu spenden. Diese Kauf- und Spendensysteme sind bei vielen Video-on-demand-Anbietern integriert. Möglich ist auch die Angabe eines Kontos für Spenden, bestenfalls mit einem direkten Link.
Auch für Präsenzveranstaltung können die Karten entweder im Vorverkauf vor Ort oder bei einem digitalen Ticketsystem-Anbieter gekauft werden genauso wie an einer Abendkasse. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile: Vorverkauf vor Ort macht viel Arbeit, ist aber finanziell planbarer, Vorverkauf über Ticket-Systeme ist entlastet und bietet eine Werbeplattform – kostet aber auch einiges. Auch eine Abendkasse inklusive Wechselgeld, Aufbau, Abrechnung und Besetzung mit Personen, die keine Ensemblemitglieder sind, will gut organisiert sein. Mehr über Kartenverkauf finden Sie im Beitrag Ticketing für Veranstaltungen.

Auch eine Spendensammlung beim Konzert ist eine etablierte Möglichkeit. Meist findet sie nach dem Konzert statt und ist meist mindestens so ergiebig wie Tickets. Besonders bei unbekannteren Ensembles kann ein freier Eintritt mit Spendenoption beim Austritt zu mehr Publikum führen. Je nach Stil der Veranstaltung kann auch eine Spendensammlung während der Aufführung stattfinden: Dabei kann nicht nur einfach der bekannte Hut rumgehen, sondern eine zum Konzert passende kreative Aktion damit verbunden werden. Spenden werden außerdem anders in der Buchhaltung geführt: Sie müssen nicht versteuert werden.

Falls es als angemessen empfunden wird, kann auch eine Spendenmöglichkeit zusätzlich zu einer Konzertkarte bestehen, etwa eine Sammlung in der Pause für die Renovierung der Orgel oder ein Topf neben der Kasse für die Instrumentenleihe für bedürftige Kinder im Nachwuchsensemble. Auch kann hier z.B. eine zweite Konzertkarte angezahlt werden, die eine bedürftige Personen dann unbekannter Weise entgegennehmen kann.

Auch die Beträge der Spenden können variieren: Beim Austritt passt meist ein völlig offener Betrag, der sich von den Personen dann am Konzerterlebnis misst. Spenden beim Eintritt können sich an einem Mindestwert oder einem freien Richtwert orientieren, der jedoch unter- und überschritten werden darf. Hier ist der Hintergedanke, dass alle Personen sich den Eintritt leisten können sollen. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Personen hier großzügig sind.

Auch ein materieller oder kreativer Beitrag des Publikums kann anstelle eines Ticketkaufs treten: Das Mitbringen von bestimmten Gegenständen, Instrumenten, persönlichen Andenken, Materialien oder das Durchführen kreativer Aktionen die im Kontext des Konzertthemas stehen (z.B. das Malen auf eine große Leinwand zur Musik) u.v.m. sind hier denkbar.

Benefizaktionen sind eine weitere Möglichkeit der Einnahme. Hier kann etwa ein Konzert für den guten Zweck veranstaltet werden und ein kleiner Anteil der Einnahmen (Tickets oder Spenden) geht an das Ensemble. Auch andersherum ist es möglich, bei einem Konzert einen kleinen Teil (z.B. 1€ pro Ticket oder 10% der Spenden) an den guten Zweck abzutreten. Mit der Benefizaktion kann man sich für andere Menschen, bedrohte Tiere, den Umweltschutz, wohltätige Organisationen oder den Erhalt von Landschaften einsetzten. So eine Veranstaltung richtet nicht nur die Aufmerksamkeit auf das Benefizthema in der Öffentlichkeit, auch die positive Wahrnehmung des eigenen Vereins oder Ensembles wird dadurch gesteigert.

Impulsfragen

  • Wie können wir für digitale Konzerte Karten verkaufen und/oder Spenden sammeln?
  • Welches Spendensystem erscheint uns für unser Stammpublikum am passendsten?
  • Welches Spendensystem könnte das Ausprobieren des Konzerts für neues Publikum erleichtern?
  • Welche Materialien könnten wir im Ensemble brauchen? Welche persönlichen Gegenstände könnten wir im Konzert mit einbeziehen?
  • Mit welcher kreativen Aktion könnten wir das Publikum einbinden?

Mediale Dokumentation

Konzerte finden mittlerweile nicht mehr nur isoliert analog statt, sondern können auch medial begleitet oder dokumentiert werden. Welche Möglichkeiten gibt es konkret und was sollte beachtet werden?

Die Dokumentation eines Konzertes hat zum Vorteil, dass dieses auch nach dem Ende der Veranstaltung weiterverwendet werden kann. Werden während des Konzerts Fotos gemacht oder Teile bzw. die gesamte Veranstaltung als Audio oder Video festgehalten, kann dieses Material einerseits als Erinnerung an die Mitwirkenden weitergegeben, andererseits für die Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden. Besonders in Pandemiezeiten haben Livestreams an Bedeutung gewonnen.  

Bei Streams kann zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden werden: Beim Live-Streaming wird das Angebot in Echtzeit, also parallel zur laufenden Veranstaltung bereitgestellt. Beim On-Demand-Streaming erfolgt der Abruf zu einer beliebigen Zeit nach dem Zeitpunkt der Aufzeichnung (wie bei einer Mediathek).  

Abhängig von Wünschen bezüglich Professionalität, personellen und finanziellen Ressourcen, technischer Ausstattung sowie der Verwendung des Materials ist die Frage, ob die Dokumentation aus den eigenen Reihen (Freunde, Bekannte, Verwandte) geleistet werden kann, oder ob externe Dienstleistende beauftragt werden sollen. Generell gilt es sich auch zu überlegen, wie die mediale Dokumentation in das Konzert integriert wird. Je nachdem, wie viele und welche Perspektiven der Aufnahmen gewünscht sind, müssen Kameras platziert werden oder sich die Kameramänner/-frauen / Fotografierenden während des Konzerts bewegen. Hierbei gilt es darauf zu achten, dass die musikalische Darbietung möglichst wenig gestört wird. Als Streamingplattform bieten sich beispielsweise YouTube, Facebook, Instagram oder Twitch an.  

Wenn Sie sich dazu entscheiden, das Konzert live zu streamen, sollten Sie den Stream auch aufzeichnen. So kann das Video nachträglich sogar zusätzliche Einnahmen generieren, wenn das aufgezeichnete Video nach dem Kauf eines Online-Tickets gestreamt wird.   

Wichtig zu beachten sind bei Foto-, Audio- und Videoaufnahmen die Wahrung der Persönlichkeitsrechte der anwesenden Musiker*innen sowie des Publikums. Bei den Ensemblemitgliedern kann beispielsweise direkt beim Eintritt in das Ensemble eine Einwilligung eingeholt werden, dass diese damit einverstanden sind, fotografiert und gefilmt zu werden und, dass die entstandenen Aufnahmen vom Ensemble auch für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht werden dürfen. Für das Publikum bietet es sich an, entsprechende Hinweise entweder auf der Eintrittskarte abzudrucken, die Info bspw. als Aufsteller vor dem Konzertsaal zu präsentieren oder vor dem Beginn des Konzertes noch einmal in der Moderation zu wiederholen. 

Außerdem ist auch das Urheberrecht bei der medialen Dokumentation eines Konzerts zu bedenken. Das Urheberrecht besteht aus drei Teilen und umfasst Verwertungsrechte, Nutzungsrechte und Urheberpersönlichkeitsrechte. Stellen Sie sicher, dass alle Genehmigungen eingeholt werden und Sie keine Rechte verletzten. Urheberrechtsverletzungen können unangenehm und teuer werden. Mehr zum Thema: Fotos und Videos rechtsicher in der Öffentlichkeitsarbeit verwenden. Falls hier weitere Beratung nötig ist, sollte ein Rechtsanwalt, am besten mit Schwerpunkt Medien- und Urheberrecht hinzugezogen werden.  

Impulsfragen

  • Welche Art der Dokumentation eignet sich für dieses Konzertformat und den Konzertort? 
  • Welches Budget steht zur Verfügung?  
  • Welches technische Equipment wird benötigt?  
  • Kann das Vorhaben aus eigenen personellen Ressourcen gestemmt werden oder werden externe Dienstleister benötigt? 
  • Wofür soll das entstandene Material genutzt werden?  
  • Ist die Wahrung der Persönlichkeitsrechte geklärt? 
  • Besteht eine Absicherung in Bezug auf das Urheberrecht?