MUSIZIEREN ENTDECKEN: Körper, Stimme, Rhythmus

Mit Menschen jeden Alters kann das Musizieren über den eigenen Körper und die Stimme entdeckt werden. Auch Rhythmik und Klangmaterialien sind hier passende Zugänge, die allen Menschen gemein sind. Um zu motivieren, sollten dabei Themen der Lebenswelt der Teilnehmenden eine Rolle spielen, bei multikulturellen Gruppen auch die eigene Musikkultur.

Mit Klängen, Tönen, Materialien, Rhythmen, Bewegungen und Körpermusik wird experimentiert und eigenes Empfinden ausgedrückt. Dabei ist das Ziel, bei den Teilnehmenden eine Neugier und Spielfreude entstehen zu lassen, um den musikalischen und persönlichen Ausdruck anzuregen. Auch soziales Miteinander, Wertschätzung, Kommunikation und Akzeptanz kann hierdurch geübt werden.

Mit der Stimme kann zunächst gesprochen werden: Rhythmische Erzählungen verwenden erste melodiöse Linien und Grundpulse. Sprechkanons vertiefen diese ersten Erfahrungen und können mit Bewegungen allein und in der Gruppe verbunden werden, die auch beim Rhythmus helfen.

Beim Singen sollte auf eingängige Melodien geachtet werden, wenige und kleinere Sprünge sowie ein kleinerer Ambitus sind zu Beginn am machbarsten. Auch hilft das gemeinsame Singen, um anfängliche Zurückhaltung und Unsicherheiten zu überwinden. Eigene Liedvorschläge einbringen zu können, ist eine zusätzliche motivierende und bestärkende Aktionsmöglichkeit. Dabei sollte das Niveau jedoch immer auf Machbarkeit überprüft werden.

Bewegungen zu Musik zu entwickeln schult das Hören und Wahrnehmen von Musik sowie den eigenen Ausdruck. Hier können abstrakte Tänze entwickelt, aber auch Bewegungsgeschichten erzählt werden, die sich wiederum mit Body Percussion, Sprache und Gesang vermischen können.

Auch Body Percussion eignet sich gut für den Beginn: Klatschen, Stampfen, Schnippen, Schnalzen und vieles mehr klingt in der Gruppe schnell ansprechend und schult das Körper- und Rhythmusgefühl. Eine Sonderform ist hierbei das Beatboxen, das etwas Durchhaltevermögen beim Üben benötigt, aber für gewisse Zielgruppen besonderes motivierend ist.

Rhythmisches Musizieren kann nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit Materialien und Instrumenten stattfinden. Hier kann besonders gut experimentiert und erste Töne entdeckt werden: Wie klingen die Stäbe des Xylophons zusammen? Welcher Grundrhythmus kann damit entstehen? Welche Wirkung hat dieses Percussion-Instrument? An welche Szenerie erinnert es? Wie klingen diese Alltagsgegenstände und Materialien?

Für das Musizieren besonders motivierend ist auch, Instrumente selbst zu bauen, vielleicht auch zu verzieren und sie dann spielen zu lernen. Dies können Instrumente aus Alltagsmaterialien sein, jedoch gibt es auch Bausätze etwa für Cajons oder Ukulelen. So existiert bereits eine besondere Bindung zum Instrument, bevor die ersten Klänge gespielt werden.

IMPULSFRAGEN

  • Welche Themen beschäftigen die Teilnehmenden?
  • Welche Anknüpfungspunkte gibt es hier für das Musizieren mit Körper, Stimme und Rhythmus?
  • Wie kann die Gruppe miteinander muszieren?
  • Was ist das Ziel für die Teilnehmenden?
  • Wie möchten sich die Teilnehmenden ausdrücken, was möchten sie erzählen?
  • Welche Lieder passen zu den Teilnehmenden? Welche Stile und Themen?
  • Könnten Instrumente selbst gebaut werden?