Jedem Kind (s)eine Stimme

In dem inklusiven und performativen Chorprojekt musizieren gehörlose, hörbeeinträchtigte und hörende, jedoch schwerpunktmäßig sozial benachteiligte Kinder miteinander. Es werden Stücke aller Epochen miteinbezogen: Von Madrigalen bis zu experimenteller Musik des 20. Jahrhunderts. Zunächst erarbeiten die beiden Gruppen die Stücke getrennt voneinander in wöchentlichen Proben: Die einen singen, die anderen gebärden die Stücke in rhythmischer Form. In einer zweiten Phase wird gemeinsam geprobt: Hier übernehmen die hörbeeinträchtigten Kinder Führungsrollen als Dirigent*innen oder Stimmführer*innen. Diese Phase beginnt mit einem Probenwochenende, um ein intensives Kennenlernen und Begegnen möglich zu machen. Zum Schluss werden die erarbeiteten Stücke in unterschiedlichen Mischformen von Singen und Gebärden präsentiert. Dabei soll auch das Publikum miteinbezogen und dazu angeregt werden, zu singen und/oder zu gebärden. Bei dem Projekt werden Jugendliche, die hören und gebärden können, als ehrenamtliche Helfer*innen und Dolmetscher*innen eingesetzt. Das Projekt soll besonders den hörbeeinträchtigten Kindern einen Zugang zu Musik, Ausdruck und einer Auftrittsmöglichkeit schaffen sowie sie in einen gleichberechtigten Kontakt mit Gleichaltrigen treten lassen. Bei diesen wiederum soll Verständnis und Respekt für die hörebeinträchtigten Kinder entstehen sowie Berührungsängste abgebaut werden. Durch die Kooperation mit dem Knabenchor Hildesheim erhalten interessierte Jungen im Anschluss an das Projekt die Möglichkeit, dort mitzusingen.
Für das Projekt im Rahmen des Förderprogramms Musik für alle! kooperierte der Kreischorverband Hildesheim mit dem Knabenchor Hildesheim auch für die künstlerische Gesamtleitung, mit der Grundschule Hohnsen für die Ansprache sozial benachteiligter Teilnehmenden und Räume für die Chorproben sowie dem Landesbildungszentrum für Gehörgeschädigte für die Räume der ersten Proben und Auftritte und einem Musiklehrer als Vermittler und Dolmetscher im Projekt.