Social-Media-Posts: Checkliste fürs optimale Posting

Es ist nicht einfach, neben den Kernaktivitäten und im ehrenamtlichen Engagement, die Kanäle regelmäßig zu bespielen und effektiv zu nutzen. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, Social-Media-Posts vorzubereiten und Ihre Öffentlichkeitsarbeit auf den Plattformen effizienter und zielgerichteter zu gestalten.

Social-Media-Plattformen sind in der Online-Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Sie erlauben Nutzer*innen, sich zu vernetzen, voneinander zu informieren und zu inspirieren. Außerdem geben sie die Möglichkeit, neue Profile oder Orte zu entdecken.

Auch für Ensembles, die analog mit Proben, Konzerten oder musikalischen Performances auftreten, bieten soziale Netzwerke eine digitale Bühne, auf der sie sich präsentieren oder über eigene Aktivitäten im analogen Leben berichten können.

Inhalt

Social-Media-Checkliste für die Vorbereitung von Postings

Wenn Sie sich an eine Checkliste halten, haben Sie Ihr Zeitmanagement im Blick und wissen ganz genau, welche Aufgaben Schritt für Schritt „abgehakt“ werden können. Mit der Zeit gewinnen Sie mehr Routine beim Posten und haben die einzelnen Punkte im Kopf, ohne darüber nachzudenken.

Bevor Sie ein Post planen, stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Auf welcher Plattform poste ich und welches Format wähle ich?
  • Wen soll der Post erreichen? (Zielgruppe)
  • Was soll der Post bei der Zielgruppe erreichen? (Ziel)
  • Wann kann der Post die Zielgruppe am besten erreichen? (Tag und Uhrzeit)
  • Ist der Post zielführend und für die Zielgruppe ansprechend gestaltet? (Visuals & Text)

Plattform und Format wählen

Die einzelnen Social-Media-Plattformen unterscheiden sich voneinander und haben diverse Schwerpunkte und Formate, die diese besonderen Eigenschaften hervorheben. Z. B. gibt es auf Facebook mehrere Möglichkeiten, Content zu verbreiten. Sie haben die Wahl zwischen einem Post (ausschließlich Text, Text und Bild oder Text und Video), einem längeren Artikel, Veranstaltung, Story, Reel, GIF, Live-Video etc. Die Auswahl des Formats beeinflusst sowohl die Bild- oder Videogröße als auch Ansprache und Stil des Postings. Außerdem gibt es auf den unterschiedlichen Plattformen teils verschiedene Profilarten, je nach Nutzung und Zielen, die man sich durch den Online-Auftritt erhofft. Auf Facebook wären das z. B.: persönliches Profil, eine Fanpage oder eine Gruppe. Und auf Instagram: persönliches Profil, Business- oder Creator-Konto (siehe auch: Warum Ensembles Instagram nutzen sollten).

Die erste Entscheidung ist also nicht nur welcher Kanal für Sie in Frage kommt, sondern auch, welche Art der digitalen Präsenz zu Ihrem Ensemble am besten passt.

Über die einzelnen Formate und Posting-Arten können Sie individuell und bei jedem Post separat entscheiden. Was heißt das für Sie? Sie sollten sich mit den jeweiligen Plattformen sehr gut auskennen, um ihre Potenziale in voller Breite ausschöpfen zu können.

Zielgruppe bei Social Media

Wenn Sie generische, belanglose Inhalte erstellen, bekommen Sie dafür wenig Aufmerksamkeit. Stellen Sie sicher, dass Sie wissen, mit wem Sie kommunizieren und welche Mitteilungen, Aussagen oder Inhaltsideen für die Menschen auf der ausgewählten Plattform relevant sind. Wer seine Zielgruppe, seine Fans und potenziellen Follower*innen gut einschätzt, der wird mit vielen Interaktionen und Reichweite belohnt.

Fragen Sie sich dazu: Für wen ist Ihr Angebot interessant? Wie können Ihre Fans von Ihrem Angebot profitieren? Welche Informationen helfen Ihrem Publikum, an Ihren analogen Veranstaltungen teilzunehmen?

Die genauen Antworten dazu helfen Ihnen, den Content attraktiv und spannend vorzubereiten.

Ziele über Social-Media-Plattformen erreichen

Im besten Fall verbinden Sie jede Beitragsidee mit einem Ziel. Was soll nach der Veröffentlichung passieren? Was würden Sie sich davon erhoffen? Wie sollen Menschen reagieren, die den Post gesehen und gelesen haben?

Abhängig davon, was passieren soll, gestalten Sie Ihre Posts und formulieren die Captions (Bild- oder Videounterschriften, siehe Wortschatz zu Social Media).

Wenn Sie z. B. möchten, dass Ihre Abonnent*innen zu Ihrem Konzert kommen, sollten Sie den Text so verfassen, dass ein klares Call to action (siehe Wortschatz zu Social Media) entsteht. Verlinken Sie eine Internetseite, auf der Tickets zu kaufen sind, oder nennen Sie eine Telefonnummer, unter der Karten vorbestellt werden können. Versetzen Sie sich dafür in die Rolle der Nutzer*innen und fragen Sie sich, welche Informationen dafür benötigt werden.

Ziele müssen nicht immer mit einer starken Handlungsaufforderung verbunden werden – manchmal ist ein Beitrag da, um zu unterhalten oder als Berichterstattung nach einem Ereignis. Wichtig ist aber zu wissen, warum Sie einen Post erstellen. Das Format und die Kreation sollten dazu dann passen.

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung

Es lässt sich nicht immer ganz genau feststellen, wann ein Post veröffentlicht werden soll, damit er viel Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken bekommt. Allerdings geben Ihnen die Kenntnisse über die eigene Community, über ihren Lebensrhythmus oder ihre Mediennutzung wichtige Hinweise dazu, wann die beste Zeit zum Posten ist.

Auf den Plattformen direkt gibt es zusätzlich Einblicke (Insights) in die Statistiken Ihres Accounts, die auch solche Informationen vermitteln. Lassen Sie es nicht aus den Augen und lesen Sie regelmäßig aus den Daten heraus, wie und wann Ihr Online-Publikum mit Ihren Inhalten interagiert. Dafür muss man verschiedene Zeiten und Tage ausprobieren, um ein Gefühl für die Community zu bekommen.

Captions und Visuals – Texte und Grafiken in Postings

Was ist aber mit dem Inhalt des Posts, den Sie veröffentlichen möchten? Hier geht es nicht nur darum, worüber Sie schreiben möchten, sondern auch, WIE Sie den Content gestalten.

In Social Media haben Nutzer*innen nur eine kleine Aufmerksamkeitsspanne, in der entschieden wird, ob der Post interessant oder unwichtig für sie ist. Sorgen Sie also dafür, dass die Hauptaussage Ihres Posts sofort erkennbar ist. Hierfür können Sie statt einfacher Bilder Grafiken erstellen, die sowohl ein Foto als auch eine Headline oder Titel des Postings beinhalten. So ein Titelbild vermittelt sofort das Thema Ihres Beitrags und ist auch beim schnellen Scrollen auf dem mobilen Endgerät sichtbar.

Gute Beitragstexte unterstützen ein ansprechendes Bild. Achten Sie daher bei den Captions (Bild- oder Videounterschriften) auf eine klare Struktur. Setzen Sie Ihre Message gleich am Anfang des Textes (bei den meisten Plattformen wird zuerst nur ein kleiner Ausschnitt Ihrer Caption angezeigt, der Rest folgt, sobald der*die Nutzer*in auf den „Mehr anzeigen“-Button geklickt hat). Sollte der Text etwas länger sein, nutzen Sie Emojis, Aufzählungen und Absätze, um visuelle Freiräume zu schaffen. Das erleichtert das Lesen und ist angenehm fürs Auge.

Vergessen Sie dabei nicht, dass bei Social Media nicht die Informationsübermittlung, sondern die Kommunikation und Interaktion im Vordergrund stehen. Beim Formulieren des Textes setzen Sie keine bloßen Statements, sondern laden Sie Follower*innen ein, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. So entstehen Interaktionen und so baut Ihr Publikum eine Bindung zu Ihnen auf. Das Vertrauen spielt hier eine große Rolle.

Social-Media-Postings für mehr Interaktionen

Wenn Sie alle oberen Punkte beachten, wirken Ihre Social-Media-Aktivitäten professionell und sind plattformspezifisch. Wie Sie vielleicht schon merken, brauchen auch ehrenamtliche Initiativen eine gewisse Struktur und systematische Arbeit, um auf Social Media erfolgreich präsent zu sein. Neben der Checkliste fürs optimale Posting brauchen Sie auch eine durchdachte Strategie und einen Kommunikationsplan, die wie ein Wegweiser für Ihre Online-Aktivitäten fungieren.

Ist das viel? Ja, bestimmt! Vor allem, wenn Sie es neben den anderen Aufgaben machen. Die Checkliste oben hilft Ihnen, Ihre Arbeit effizienter zu gestalten.

Fangen Sie mit einer Plattform an, wo Sie Menschen finden, die sich für Ihre Auftritte interessieren könnten. Denken Sie dabei nicht nur an die eigenen Inhalte, sondern auch an den Mehrwert, den Ihre Fans dadurch gewinnen. Sie müssen keine Website-Inhalte über Social-Media-Kanäle weiterverbreiten – stattdessen geben Sie spannende Einblicke hinter die Kulissen. Zeigen Sie Proben, Vorbereitungen auf ein Event, Aufbau auf der Bühne, die Stimmung hinter dem Vorhang etc. All das, was Ihr Publikum im analogen Leben nur ahnen kann. So erzählen Sie emotionale Geschichten (Storytelling) und verbinden sich mit Ihren Fans oder sogar mit anderen Mitgliedern über die Social-Media-Plattformen.

Wortschatz zu Social Media

Call to action (CTA) – ein Aufruf, der die Nutzer*innen zu einer bestimmten Handlung auffordert – entweder auf der Website in Form eines Buttons oder in Social Media formuliert als ein konkreter Handlungsaufruf.

Caption – eine Bild- oder Video-Unterschrift, also eine Beschreibung, die ein grafisches Medium in den sozialen Medien begleitet. Bildunterschriften können Text, Hashtags, @-Markierungen und Emojis enthalten.

Community – eine Personengruppe mit gemeinsamen Interessen und Zielen, die sich um ein Social-Media-Profil sammelt, um sich dort auszutauschen (Interaktion zwischen Organisation und Nutzer*in und den Nutzer*innen untereinander).

Fanpage – ein öffentliches Profil bzw. eine Unternehmensseite auf Facebook (geeignet auch für Organisation oder Institution, Marken, Produkte, Künstler*innen, Bands oder öffentliche Personen sowie Vereine, Verbände, Stiftungen etc.)

Fans / Abonnent*innen / Follower*innen – User, die einem anderen Profil folgen.

Insights – Statistiken und Daten über eigene Follower*innen, Profilbesucher*innen oder Ansichten Ihrer Updates.

Post/Postings – die mit eigenem Profil veröffentlichte Beiträge.

Posten (Verb) – einen Beitrag in einem sozialen Netzwerk/Blog/Forum etc. veröffentlichen.

Social-Media-Content/Inhalte – Digitale Medienarten/-typen (Bilder, Grafiker, GIFs, Video, Text), die mit Hilfe digitaler Geräte erstellt und verarbeitet und dann über die verschiedenen Social-Media-Plattformen verbreitet werden.

Dominika Rotthaler
Social Media – Strategie, Workshops & Seminare, dominikarotthaler.com
Erstellt: November 2022
Zuletzt bearbeitet: Mai 2023