Websites für das Ensemble erstellen

Es gibt viele Wege, eine Website aufzusetzen. Man kann Dienstleister beauftragen und alles in externe Hände geben oder auch als kundiger Laie selbst aktiv werden. Dieser Artikel soll erklären, wie man selbst eine Website erstellt, auch wenn man das noch nie gemacht hat.

Inhalt

Warum braucht mein Ensemble eine Website?

Die Website gehört zur Außenwirkung eines Ensembles. Hier finden externe und interne Nutzer*innen alle aktuellen Informationen, Ansprechpartner*innen und Kontaktdaten. Informationen zu Konzerten, Probenwochenenden und anderen Aktivitäten werden hier veröffentlicht. Außerdem können Anmeldungen und Reservierungen oder sogar das Ticketing über die eigene Homepage laufen. Im internen Bereich können Diskussionen stattfinden oder Dokumente hochgeladen werden, um sie jedem Mitglied zur Verfügung zu stellen. Die Homepage bietet vielfältige Möglichkeiten. Es ist sehr wichtig, eine klare Vorstellung davon zu haben, wie die Website aussehen und welche Funktionen sie haben soll.

Aufpassen: Je mehr die Website können soll, desto komplexer wird sie. Das bedeutet, dass auch immer mehr zeitliche Ressourcen hineingesteckt werden müssen, nicht nur in die Entwicklung und Erstellung, sondern auch in der Pflege. Für eine nachhaltige Arbeit sollte immer vorher überprüft werden, ob es genug personelle, meist ehrenamtliche Kapazitäten gibt. Nichts ist schlimmer für die digitale Außenwirkung als eine inaktuelle und veraltete Website.

Zielgruppe für die Außenwirkung

Die Website ist öffentlich zugänglich. Interessierte Personen, vielleicht potentielle Mitmusiker*innen oder Konzertbesucher*innen, werden Ihre Website besuchen. Außerdem schauen Kooperationspartner*innen, Medienvertreter*innen (z.B. Redakteur*innen der Lokalzeitung) darauf, wenn Sie in ihrem Medium über das Ensemble berichten. Außerdem dient sie auch als Informationsträger und Nachschlagewerk für interne Nutzer*innen.

Überlegen Sie sich, welche Personengruppe Sie ansprechen wollen, z.B. die Konzertbesucher*innen? Wie alt ist die Zielgruppe in etwa? Gibt es ein bevorzugtes Geschlecht? Warum interessiert sich die Zielgruppe für Ihr Ensemble? Welche weiteren Hobbys haben die Mitglieder der Zielgruppe? Was arbeiten sie? Je genauer Ihr Bild einer fiktiven (oder realen) Person ist, desto einfacher ist es, die Website nach dieser Zielperson auszurichten.

Wie viel Zeit brauche ich für eine Website?

Das Aufsetzen einer Seite kann an einem Nachmittag erledigt werden, wenn nicht viel Inhalt hochgeladen werden muss.

Je mehr Inhalt auf einer Website geplant ist, desto mehr bedarf sie der Pflege. Je mehr Funktionen die Website haben soll, desto mehr Arbeit macht sie. Viele Aktivitäten des Ensembles bedeuten ebenfalls erhöhte Websitepflege. Wer wenig Zeit hat, der sollte auf eine minimalistische Seite, vielleicht einen Onepager, vertrauen. Dort ist nicht viel zu ändern.

Die technische Seite

Also, los geht’s!

Domain

Die Domain ist die Internetadresse der Website. Suchen Sie sich einen kurzen, prägnanten, leicht zu merkenden Namen aus, der entweder mit Ihrem Ensemblenamen übereinstimmt oder korreliert. Folgende Regeln sollten Sie beachten:

  1. Die Domain sollte einfach zu buchstabieren sein, um Tippfehler zu vermeiden.
  2. Sie sollten keine Zahlen oder Sonderzeichen verwenden. Manche Domains haben einen Bindestrich. Mehr als zwei Bindestriche sind ungewöhnlich.
  3. Vermeiden Sie geschützte Markennamen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
  4. Wählen Sie eine passende Top-Level-Domain (TLD). Für Deutschland ist das i.d.R. „.de“. Sie können auch „.com“ nutzen, dann hat es einen internationalen Charakter. Ein „.org“ steht für Organisation.
  5. Es ist wichtig zu überprüfen, ob die Domain bereits vergeben ist. Ein Hinweis kann das Eingeben in den Browser sein. Wenn Sie die Rückmeldung bekommen, dass die Seite nicht gefunden wurde, so wird die Domain wahrscheinlich noch nicht vergeben sein. Ganz sicher wird es allerdings erst mit der Überprüfung durch den Webhoster, bevor oder wenn Sie ein Packet buchen.

Webhoster finden und Packet buchen

Ein Webhoster oder Provider ist ein Unternehmen, das seine Computerinfrastruktur nutzt, um Speicherplatz auf seinen Servern bereitzustellen und Websites im Internet zugänglich zu machen. Durch die Anmietung dieses Speicherplatzes kann man die eigene Website online veröffentlichen. Der Provider kümmert sich dabei um die Registrierung der Domain-URL und stellt sicher, dass die Website rund um die Uhr im Internet erreichbar ist.

Um die DS-GVO-Richtlinien einzuhalten, sollte der Provider aus der EU kommen. Allein in Deutschland gibt es mehrere tausend Provider. Die bekanntesten sind 1&1, Strato, Host Europe, Hetzner, All-Inkl. Auch nicht so bekannte Webhosting-Provider können durchaus sehr hochwertig sein und haben ggf. bessere Konditionen. Ein Angebotsvergleich ist immer wieder sinnvoll. Empfehlenswert ist es, bei der Wahl auf einen guten Kundenservice zu achten.

Wenn Sie einen Webhoster gewählt haben, können Sie sogleich die Domain bei der Buchung prüfen lassen. Sollte die Domain frei sein, dauert es ggf. einen Tag (manchmal 2–3 Tage), bis Sie tatsächlich loslegen können.

Content Management System auswählen

Content Management Systeme (CMS) sind Software, die verwendet werden, um digitale Inhalte wie Websites, Blogs, Foren, Online-Shops etc. zu erstellen, zu bearbeiten und zu verwalten. Nutzer*innen brauchen dafür keine tiefgreifenden technischen Kenntnisse. Eine Benutzeroberfläche erleichtert die Erstellung und Bearbeitung von Inhalten.

Sobald Ihre Domain freigeschaltet ist, wählen Sie über die Provider-Plattform ein CMS aus und installieren es. Gängige CMS sind: WordPress (das am häufigsten benutzte CMS weltweit), TYPO3, Joomla oder Drupal für Websites oder Blogs.

Die Installation dauert in der Regel 5 Minuten. Dann kann mit dem Bearbeiten des Designs und des Inhalts losgelegt werden.

E-Mail

In einem zu buchenden Paket des Providers haben Sie in der Regel auch Zugang zur Erstellung von E-Mail-Adressen mit ihrer speziellen Domain. Das sollten Sie dringend nutzen und sich mindestens eine E-Mail-Adresse mit info@ oder kontakt@ anlegen. Diese wird dann zur Hauptkontakt-Adresse für Ihr Ensemble, was professionell wirkt. Es kann auch hilfreich sein, weitere E-Mail-Adressen mit Namen oder Funktionen wie newsletter@ oder schatzmeister@ zu erstellen.

SEO – die Suchmaschinenoptimierung

Noch bevor die Inhalte erstellt werden, sollte man sich ein wenig mit der Suchmaschienoptimierung (SEO, aus dem Englischen: Seach Engine Optimization) auseinandersetzen. Warum? Weil eine Seite in digitalen Suchen wie Google, Bing, Ecosia oder DuckDuckGo auch leicht gefunden werden soll. Dafür muss man sich ein wenig vertraut damit machen, wie diese Suchen funktionieren. Wer erst die Inhalte produziert und sich dann mit der SEO beschäftigt, der läuft Gefahr, sich doppelte Arbeit zu machen. Beachten Sie also folgende Punkte:

  • Eindeutige Überschriften der Artikel lassen Ihre Website über Suchmaschinen im Internet leichter finden und erhöhen die Aufmerksamkeit für ein großes Publikum. Binden Sie dafür zentrale Stichworte ein, stellen Sie Fragen oder verweisen Sie aktiv auf Tipps zu bestimmten Themen. 
  • Benennen Sie Fotos (und sonstige Dateien) möglichst exakt: Was und wer ist darauf zu sehen? Wer hat das Foto gemacht? Zu welchem Thema lässt sich das Bild zuordnen? 
  • Arbeiten Sie mit sogenannten Alternativtexten (Stichwort Alt-Tags, siehe Fotos und Graphiken). Das sind kurze, prägnante Bildbeschreibungen, die den Besuchenden der Website angezeigt werden, wenn sie mit dem Kurser über die Abbildung fahren. 
  • Setzen Sie interne Links, indem Sie auf andere passende Inhalte Ihrer Website verweisen. Verlinken Sie dabei relevante Stichworte, vermeiden Sie Formulierungen wie „Klicken Sie hier” oder „Mehr Informationen finden Sie hier.“ Auch externe Links auf andere Seiten und Inhalte helfen bei der Vernetzung. Denn wer andere erwähnt und Ihre Seiten einbindet, erhöht die Wahrscheinlichkeit, auch selbst verlinkt zu werden und Lesende anderer Seiten anzulocken. 
  • Um thematisch zusammengehörige Texte zu vernetzen, können Sie auch mit sogenannten Tags Tags sind verlinkte Schlagworte, die sie thematisch den Beiträgen zuordnen können. So finden die Lesenden alle Texte zu einem bestimmten Thema mit einem Klick. Die Beiträge sind über Schlagworte bestimmten Themen zugeordnet und somit auch untereinander vernetzt. 
  • Formulieren Sie eine Metadescription (Metabeschreibung) für Ihre Website (150155 Zeichen). Eine Metadescription fasst in ein oder zwei kurzen Sätzen oder Stichpunkten zusammen, was die Interessenten auf Ihrem Seite erwartet. Die Beschreibung wird im CMS an bestimmter Stelle hochgeladen und bei der Suche über Suchmaschinen unter dem Titel Ihrer Website angezeigt. Sollten Sie keine Metadescription hochgeladen haben, übernimmt die Suchmaschine führ die eigene Darstellung einen Teiltext der Hauptseite oder der Kontaktseite. Unter Umständen kann dies sehr verwirrend wirken oder nicht zielführend für potentielle Interessierte sein.

Die inhaltliche Seite

Bevor Sie sich dem Aufbau der Website widmen, sollten Sie eine klare Vorstellung davon haben, welche Funktionen die Website bedienen soll. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Aktuelles/Home/Start/News: Informationen, die das Ensemble betreffen, u.a. Konzertankündigungen, andere Aktivitäten
  • Konzerte: bei einer umfangreichen Konzerttätigkeit lohnt sich vielleicht eine extra Seite
  • About us/Wer wir sind: Text über das Ensemble, Ensemble-Vita, Informationen über die musikalische Leitung
  • Repertoire: Auflistung, welche Stücke das Ensemble spielt/singt
  • Mitsingen: eine Seite, auf der potentieller Nachwuchs angeworben wird oder sich anmelden kann
  • Interner Bereich mit Anmeldefunktion für Mitglieder zum Teilen von Dateien
  • Galerie/Archiv: Was hat das Ensemble in der Vergangenheit gemacht?
  • Shop: Ticketverkauf, Verkauf von Merchandise, Aufnahmen etc.
  • Pressebereich: Pressemitteilungen und Fotomaterial zum Download
  • Kontakt
  • Notwendig: Impressum und Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich gerne mehrere Websites von anderen Ensembles oder Organisationen an. Was gefällt Ihnen? Was gefällt Ihnen nicht? Was würden Sie anders machen? Je genauer Sie wissen, was Sie wollen, desto einfacher ist die Gestaltung und Ausarbeitung.

Struktur: Der Onepager

Manche Seiten sind als Onepager aufgebaut. Hier gibt es nur eine Startseite, in der alle Informationen dargestellt sind (abgesehen von rechtlichen Seiten wie Impressum oder Datenschutzerklärung, dazu später). Sie sind gut für kleinere Projekte oder Ensembles mit klaren, aber wenigen Inhalten geeignet.

Die Vorteile sind:

  • Einfache Navigation: Es bedarf keines Seitenwechsels, um Informationen zu finden.
  • Schnelle Ladezeit, da in der Regel wenig Dateien geladen werden müssen
  • Mobiles, freundliches Design: Onepager sind meist für Mobilgeräte optimiert und bieten ein reaktionsschnelles Design, das auf allen Geräten gut aussieht.
  • Präsentation von eindeutigen Informationen, die schnell erfasst werden
  • Wenig Inhalt bedarf nicht viel Pflegeaufwand. Onepager sind schnell aktuell gehalten.

Struktur: Menüführung

Soll die Seite mehrere Funktionen erfüllen, braucht sie eine gute, einfache und benutzerfreundliche Menüführung. Auch sie ist entscheidend für die Nutzungserfahrung und damit für die Außenwirkung des Ensembles. Hier ein paar Tipps:

  • Die Menüführung sollte einfach und intuitiv sein. Nutzer*innen sollten schnell finden, wonach sie suchen.
  • Die Anzahl der Hauptmenüpunkte sollte 5–7 nicht überschreiten.
  • Die Namen der Menüpunkte sollten aussagekräftig, kurz und klar verständlich sein. Abkürzungen und kryptische Bezeichnungen sollten vermieden werden.
  • In der Regel ist das Menü gut sichtbar im oberen Abschnitt oder an der Seite zu finden.
  • Die Reihenfolge sollte logisch und sinnvoll sein, damit Benutzer*innen schnell finden, wonach sie suchen.
  • Wenn Sie Untermenüpunkte haben, können Sie das mit dem Dropdown-Menü (Untermenüpunkte klappen sich nach unten oder zur Seite aus) gestalten. Das gliedert und sortiert die Inhalte hierarchisch. Verwenden Sie Untermenüs nur dann, wenn es sinnvoll ist.
  • Das Menü sollte immer auf dem aktuellsten Stand sein. Veraltete oder irrelevante Menüpunkte sollten entfernt werden.

Design und Corporate Identity

Das Design und die Corporate Identity (CI) sind wichtige Elemente des Erscheinungsbildes und der Wahrnehmung der Website. Folgende Punkte sollten Sie beachten:

  • Das Ensemblelogo sollte präsent und gut sichtbar platziert werden (oft oben auf der Seite).
  • Nutzen Sie das Farbschema des Ensembles für die Farbgestaltung konsequent auf der ganzen Website. Wenn Sie noch keine Farbpalette haben, können Sie sich ein Farbschema mit verschiedenen Farbharmonien kostenlos durch digitale Tools erstellen lassen, z.B. Adobe Color , Paletton , Coolors , Canva Color Palett Generator , Colormind . Suchen Sie sich ein Farbschema mit 4–5 Farben aus, das zur Wirkungsweise des Ensembles passt.
  • Nutzen Sie eine Schriftart, die zum Erscheinungsbild des Ensembles passt. Sie sollte gut lesbar sein. CMS bieten viele kostenlose Schriftarten an. Diese Schriftart sollte ebenfalls konsequent auf der gesamten Website genutzt werden.
  • Verwenden Sie hochwertige Bilder und Grafiken, deren Veröffentlichungsrechte Sie haben. Das können lebendige Bilder aus dem Ensemble sein, bei dem sowohl der/die Fotograph*in als auch die abgebildeten Personen einverstanden sind, oder (oft kostenpflichtige) Stockfotos, deren Lizenz Sie erworben haben. Kostenlose Stockfotos bekommen Sie u.a. bei pixabay oder flickr (lesen Sie die Lizenzen genau durch). Wichtige Informationen: Fotos und Videos rechtssicher bei der Öffentlichkeitsarbeit verwenden.
  • Auch das Layout sollte klar, übersichtlich und benutzerfreundlich sein. Die wichtigsten Elemente sollten gut sichtbar und leicht zugänglich platziert werden.
  • Wichtige Informationen gehören nach oben. Weniger wichtige Informationen weiter nach unten.
  • Überprüfen Sie immer wieder, ob Ihre Seite für die Zielgruppe gut zugänglich ist, ob das Design die Zielgruppe erreicht, ob die Menüführung und Inhalte auf die Zielgruppe abgestimmt sind und mit den Erwartungen übereinstimmen.

Inhalte erstellen

Die Inhalte werden oft Hand in Hand mit dem Erarbeiten der Struktur und des Designs erstellt. Alle Inhalte sollten ansprechend auf den/die Besucher*in wirken und der Zielgruppe entsprechen.

Texte

Verwenden Sie eine Sprache, die die Zielgruppe bestmöglich anspricht. Sätze sollten verständlich und klar formuliert werden. Verwenden Sie kurze und prägnante Sätze und arbeiten Sie mit Absätzen. Zwischenüberschriften gliedern den Text. Verwenden Sie Listen und Aufzählungspunkte, um wichtige Punkte hervorzuheben. Klare Handlungsaufforderungen bewegen den/die Besucher*in zum Handeln, z.B. „Klicken Sie hier“ oder „Füllen Sie folgendes Formular aus“. Achten Sie darauf, Rechtschreib- und Grammatikfehler zu vermeiden.

Fotos und Graphiken

Um die Website graphisch aufzulockern und das Ensemble entsprechend darzustellen, sollten Sie Fotos und Graphiken verwenden. Dabei sollten die Bilder und Graphiken inhaltlich zum Ensemble und der entsprechenden Stimmung mit der erwünschten Außendarstellung zusammenpassen. Sie sollten dringend darauf achten, dass Sie diese auch verwenden dürfen (siehe: Fotos und Videos rechtssicher bei der Öffentlichkeitsarbeit verwenden). Verwenden Sie hochwertige Bilder und Videos. Insbesondere auf der Startseite sollten Bilder nicht verpixelt sein.

Bilder und Graphiken werden meist als jpg- oder als png-Dateien hochgeladen. Achten Sie darauf, dass die Datengröße der Bilder und Graphiken nicht zu groß ist (ideal: nicht größer als 100–200 KB), sonst kann das Laden der Seite zu lange dauern. Hierbei kommt es aber auch auf die Anzahl der Bilder und die Internetverbindung der Nutzer*innen an. Verwenden Sie aussagekräftige Dateinamen sowie beschreibende Alt-Tags[1] für die Barrierefreiheit und Suchmaschinenoptimierung.

Videos

Videos werden oft auf Videoplattformen wie Youtube oder Vimeo hochgeladen und dann auf der eigenen Seite mit einem Plug-In[2] eingebunden. Wenn sie auf der eigenen Seite hochgeladen werden, sollten Sie auch hier auf eine komprimierte Größe achten, damit das Laden der Seite nicht zu lange dauert. Richtwerte sind ca. 50 MB für kürzere Videos und bis zu 200 MB für längere Videos, je nach Verfügbarkeit und Bandbreite. Videos sollten in Formaten wie mp4, wmv oder WebM[3] hochgeladen werden, das garantiert eine hohe Kompatibilität und eine gute Komprimierung. Nutzen Sie Auflösungen von 720p oder 1080p. Das ist für die meisten Websites ausreichend. Benennen Sie die Videos korrekt und versehen Sie sie mit relevanten Metadaten. Das ist hier ebenso wichtig für die Suchmaschinenoptimierung und die Barrierefreiheit, wie bei den Bildern.

Auch das Einbinden von Plug-Ins, die auf externe Seiteninhalte zugreifen, erfordert das Benutzen von Cookies. Denken Sie dran, sich die Erlaubnis der Nutzerin, bzw. des Nutzers einzuholen.

Rechtliche Bestimmungen

Es gibt einige rechtliche Bestimmungen, die Sie auf jeden Fall erfüllt haben müssen. Dieser Artikel ist zum Erscheinungsdatum sorgfältig recherchiert, allerdings ergeben sich immer wieder Änderungen. Daher dient er hier nur als Orientierungshilfe. Jegliche Form der Haftung bzw. angesprochener Inhalte ist ausgeschlossen. Schauen Sie sich als Beispiel die Seiten Ihnen vertrauter bzw. vertrauenserweckenden Organisationen oder Firmen an. Beispielhaft kann die Website des Bundesmusikverband Chor & Orchester sein.

Auf folgende Punkte müssen Sie achten[4]:

  • Impressum: Das Impressum enthält alle relevanten Informationen, wie z.B. den Namen, Anschrift und die Kontaktdaten des Betreibers (E-Mail-Adresse, Telefonnummer), den Vereinsregisternummer (falls zutreffend), die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (falls zutreffend) und die Namen und Kontaktdaten der/des Verantwortlichen.
  • Datenschutzerklärung: Eine Datenschutzerklärung ist erforderlich, die detailliert beschreibt, welche personenbezogenen Daten auf der Website erfasst werden, wie diese verwendet werden und wie sie geschützt werden. Geben Sie auch an, wer für den Datenschutz verantwortlich ist. Die Datenschutzerklärung muss den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) entsprechen. Es gibt im Internet Generatoren für das Erstellen von Datenschutzerklärungen, googlen Sie dafür “Datenschutzerklärung Generator” und suchen Sie sich eine vertrauensvolle Quelle.
  • Urheberrecht: Es sollte auf der Website ein Hinweis auf das Urheberrecht vorhanden sein, um klarzustellen, dass alle Inhalte auf der Website urheberrechtlich geschützt sind. Dies betrifft vor allem Fotos, Graphiken, Videos und weiteres hochgeladenes Material. Des Weiteren sollte bei den jeweiligen Fotos und Graphiken der/die Urheber*in genannt werden, sofern er/sie nicht darauf verzichtet. Weitere Informationen, siehe Fotos und Videos rechtssicher bei der Öffentlichkeitsarbeit verwenden.
  • Nutzungsbedingungen: Wenn eine Website interaktive Funktionen wie einen Online-Shop oder ein Forum bietet, ist es wichtig, Nutzungsbedingungen bereitzustellen, die die Regeln für die Nutzung der Website klar und verständlich darlegen.
  • Cookie-Hinweis[5]: Wenn auf der Website Cookies verwendet werden – und das werden sie fast immer – muss der/die Nutzer*in darüber informiert werden und ihm/ihr muss die Möglichkeit gegeben werden, die Verwendung zu akzeptieren oder abzulehnen. Es gibt technisch notwendige Cookies, die für die Funktion der Website notwendig sind und nicht notwendige Cookies, die für die Analyse oder personalisierte Werbung genutzt werden können. Für die Abfrage gibt es (kostenlose) Plug-Ins.
  • Haftungsausschluss: Eine Haftungsausschluss-Erklärung findet man auf vielen Websites, ist aber in Deutschland nicht Pflicht. Dennoch wird es immer wieder empfohlen, um ggf. rechtliche Konflikte zu vermeiden. Dazu wird empfohlen, den Text von einem Rechtsanwalt prüfen zu lassen. Der Haftungsausschluss kann folgende Inhalte beinhalten:
    – dass die Website-Betreiber*innen nicht für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen haftbar gemacht werden können
    – dass sie für die Inhalte externer Links keine Verantwortung übernehmen
    – dass die Nutzung der Website auf eigene Gefahr erfolgt
    – dass die Website-Betreiber nicht für Schäden haften, die durch die Nutzung der Website entstehen können
  • Für Shop: Hier gibt es weitere rechtliche Bestimmungen, z.B. Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs), ggf. eine Preisangabenverordnung, Angaben zum Verbraucherschutz (u.a. Hinweise zum Widerrufsrecht), Angaben, wie der Zahlungsverkehr abgewickelt wird. Weitere Infos zum Ticketverkauf: Ticketing für Veranstaltungen: analog oder digital?
  • Barrierefreiheit: Websites von öffentlichen Stellen und Unternehmen müssen barrierefrei sein, d.h. sie müssen für alle Benutzer*innen zugänglich sein, unabhängig von Behinderungen oder Einschränkungen. Auch für Ensembles ist es gut und inkludierend, auf Barrierefreiheit zu achten. U.a. sollten folgende Punkte dabei berücksichtigt werden:
    – Visuelle Barrieren: Farben, Kontrast, Schriftarten und -größe sollten für alle Personen lesbar sein.
    – Bilder sollten mit Alternativtexten beschriftet werden (Alt-Tag).
    – Videos sollten die Untertitel-Funktion haben.
    – Technische Barrieren: Die Seite sollte so gestaltet sein, dass sie auf allen Endgeräten funktioniert.
    – Sprachliche Barrieren: Die Sprache sollte einfach und klar geschrieben sein.

Testen, Veröffentlichen, Pflege

Sobald die Website steht, lassen Sie sie von mehreren Personen gegenprüfen, damit letzte Fehler korrigiert werden können. Dabei kann auf folgende Punkte geachtet werden:

  • Inhalt: Verständnis, Struktur der Texte und Rechtschreibfehler, sind Inhalte noch relevant oder können gelöscht werden?
  • Struktur: intuitiver Aufbau der Seitenstruktur
  • Funktionalität: Überprüfen Sie, ob alle Links, Formulare und interaktiven Elemente einwandfrei funktionieren.
  • Design und CI: Ist der Inhalt einheitlich dargestellt?
  • Responsivität: Überprüfen Sie die Website auf verschiedenen Endgeräten (Desktop, Tablet, Smartphone) und in verschiedenen Browsern, um sicherzustellen, dass die Website auf allen Geräten korrekt angezeigt wird.
  • Geschwindigkeit: Werden Seiten zu langsam geladen? Dann liegt das vielleicht an zu großen Dateigrößen.
  • Wirkungsweise („Usability-Test“): Wie wirkt die Seite auf Besucher*innen? Führen Sie Tests mit echten Nutzer*innen durch, um sich Feedback zu holen.
  • SEO (Search Engine Optimization, bzw. Suchmaschinenoptimierung): Wie gut werde ich bei Google oder anderen Suchmaschinen gefunden? Geben Sie ein paar Keywords ein und schauen Sie, wann Ihre Website auftaucht.
  • Sicherheit: Zur Sicherheit gehören einige technische Aspekte, die Sie u.a. mit dem Webhoster klären können. Sie sollten darauf achten, dass Sie immer aktuelle Software benutzen bzw. Updates durchführen. Hierzu zählen CMS, Plug-Ins, Themes etc. Ihre Passwörter sind ebenfalls ein Sicherheitsrisiko. Verwenden Sie keine einfachen Passwörter und ändern Sie diese regelmäßig. Nutzerdaten, die Sie erheben (z.B. aus Formularen) sollten sicher gespeichert und übertragen werden. Nutzen Sie hierfür DS-GVO-konforme Plug-Ins. Installieren Sie eine Firewall, sofern es nicht durch den Provider geschieht. Machen Sie in regelmäßigen Abständen ein Backup der Inhalte. Für die Überprüfung gibt es kostenlose Online-Tools, wie Qualys SSL Server Test Tool oder Security Headers Tool . Sicherheit ist ein fortwährender Prozess und muss regelmäßig überprüft werden.

Wenn die Website steht

Es reicht nicht, einmal eine Website aufzusetzen und sie dann nie wieder anzurühren. Eine Website ist ein Aushängeschild, eine Visitenkarte des Ensembles und muss regelmäßig aktualisiert werden.

 Hier ein paar Tipps, um nicht inaktuell zu wirken:

  • Inhalt mit der Überschrift “News” oder “Aktuelles” sollte mindestens monatlich geändert werden.
  • Termine und Veranstaltungen sollten immer auf der Website zu finden sein. Wenn sie irgendwo anders publiziert sind, z.B. in Sozialen Medien oder in der Zeitung, aber nicht auf der eigenen Website auftauchen, glaubt der/die Interessierte womöglich, dass die Information fehlerhaft ist, nicht die Website.
  • Design-Moden ändern sich ständig. Spätestens alle fünf Jahre sollte man überprüfen, ob das eigene Design noch zeitgemäß ist oder modernisiert werden kann.
  • Überprüfen Sie regelmäßig die Links aller Seiten. Nicht funktionierende Links oder Fehlermeldungen erwecken schnell den Eindruck, dass die Seite nicht gepflegt wird und veraltet ist.
  • Nicht funktionierende Kontaktformulare oder E-Mails, die nicht beantwortet werden, lassen das Ensemble unorganisiert und nicht vertrauenerweckend wirken. Mindestens einmal in der Woche sollten E-Mails beantwortet werden. Bei Bedarf natürlich öfter bis zu täglich.
  • Plug-Ins sollten immer auf dem neusten Stand sein, um Sicherheitslücken zu schließen. Es wird im Backend[6] eines CMS angezeigt, ob ein eine neue Aktualisierung erforderlich ist.
  • Machen Sie regelmäßig ein Backup der Seite, damit Daten nicht durch fehlerhafte Bedienung, technische Störungen oder Angriffe verloren gehen.

Auch rechtliche Rahmenbedingungen für Websites, insbesondere solche zum Datenschutz, ändern sich gelegentlich. Bleiben Sie informiert. Hier sind ein paar Beispiele, wo Sie sich informieren können:

Diana M. Tobias
Deutscher Chorverband e.V. (DCV) / Chor- und Ensembleleitung Deutschland e.V. (CED)
Erstellt: Mai 2023



Fußnoten

[1] Alt-Tags (auch Alt-Attribute oder Alt-Texte genannt) sind kurze Beschreibungen, die den Inhalt eines Bildes auf einer Website beschreiben. Sie werden im HTML-Code eines Bildes definiert und dienen dazu, Suchmaschinen und auch Menschen, die die Seite mit einem Screenreader nutzen, zu erklären, was auf dem Bild zu sehen ist. Alt-Tags sind auch wichtig, um die Barrierefreiheit einer Website sicherzustellen.

[2] Ein Plug-In ist eine Erweiterung für eine Software, hier für das CMS. Es bietet zusätzliche Funktionen, spezielle Zwecke oder Aufgaben, z.B. die Anzeige von Videos oder die Integration von Formularen. Plug-Ins werden normalerweise von Drittanbietern entwickelt, daher ist auch hier auf die DS-GVO-Konformität zu achten. Gerade kostenlose Plug-Ins leiten Nutzerdaten oft an den Anbieter weiter. Werden Plug-Ins Cookies verwenden, so muss dafür eine Einwilligung beim/bei der Nutzer*in eingeholt werden. Siehe “4. Die rechtlichen Bestimmungen”.

[3] Mp4 ist das am weitesten verbreitete Format für Videos. Es wird von den meisten Webbrowsern unterstützt. WebM bieten eine bessere Komprimierung und kann eine bessere Videoqualität bei kleinerer Dateigröße bieten.

[4] Weitere und detaillierte Informationen:
IHK München: Checkliste: Rechtssichere Webseite
oder auf eRecht24: So erstellen Sie 2023 abmahnsichere Websites

[5] Cookies sind kleine Textdateien, die von Websites auf dem Computer oder Mobilgerät des Benutzers, bzw. der Benutzerin gespeichert werden, wenn er/sie die Website besucht. Sie dienen dazu, Informationen über den/die Besucher*in zu speichern, z.B. den Login-Status. Auch können durch Cookies das Nutzungsverhalten auf der Website analysiert werden.

[6] Das Backend ist der Teil einer Website, der die Daten speichert, verarbeitet und mit anderen Systemen kommuniziert, quasi der Bereich “hinter den Kulissen”. Dagegen ist das Frontend für das Aussehen und die Interaktion mit dem/der Nutzer*in verantwortlich.