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Familien
Musikpädagogische Angebote für Familien stoßen auf hohe Resonanz, fördern das kulturelle Leben und den musikalischen Nachwuchs. Welche Formen bieten sich dafür an? Was kann im Fokus stehen?
Die institutionelle Musikpädagogik richtet sich immer noch schwerpunktmäßig an Kinder und Jugendliche. Doch auch Angebote für Familien stoßen auf hohe Resonanz und fördern ein reiches kulturelles Leben sowie den musikalischen Nachwuchs.
Dabei kann Unterschiedliches im Fokus stehen: Die musikalische Weiterentwicklung des Familienensembles oder einzelner Mitglieder, aber auch ein gemeinsames Kreativwerden und eine erfüllende Freizeitgestaltung mit der Familie.
Angebote für Familien können verschiedene Formen haben. Zum einen kann Ensemblecoaching für Familienensembles angeboten werden. Dabei werden die Familien musikalisch unterstützt und angeleitet. Die Ensembles können hier von Hausmusik über Kammermusik bis zu Folk- oder Rock-Bands reichen und sowohl vokal als auch instrumental oder gemischt sein. Bei Bedarf kann auch zusätzlicher Einzelunterricht angeboten werden.
Doch auch Kreativ-Workshops bieten sich für Familien an: Gemeinsam Rhythmusinstrumente bauen, verzieren und spielen lernen? Zur Musik malen, gestalten und das eigene Hören schulen? Vielleicht ja auch improvisieren? Oder eigene Stücke für das Familienensemble schreiben? Hier gibt es viele Möglichkeiten, musikalisch kreativ zu werden und gleichzeitig ein interessantes Freizeitangebot für Familien zu schaffen.
Impulsfragen
- Was soll beim Familienangebot im Zentrum stehen?
- Sollen Familienensembles oder Familien ohne Ensembles angesprochen werden?
- Welche Formen von Musik in der Familie bestehen in der Region?
- Welche Formen von Musik in der Familie können wir anregen?
- Könnten wir musikalisch-kreative Workshops anbieten?
- Welches musikalische Angebot könnte der Freizeitgestaltung von Familien dienen?
Ältere Menschen
Ältere Menschen haben ein großes Interesse an Musikpädagogik. Welche Bedürfnisse und Wünsche gibt es hier? Welche Angebotsformen sind möglich?
Die institutionelle Musikpädagogik richtet sich immer noch schwerpunktmäßig an Kinder und Jugendliche. Doch auch ältere Menschen und Senior*innen interessieren sich für eine musikalische Weiterentwicklung und spezielle Angebote für diese Gruppe stoßen auf hohe Resonanz.
Für ältere Menschen steht beim Musizieren und Musiklernen anderes im Fokus als bei Kindern. Grundsätzlich ist die Motivation groß, genauso wie der Wunsch, zu lernen, Geist und Körper fit zu halten und eine soziale Gemeinschaft zu erleben. Sowohl der Körper als auch Konzentration und Lerngeschwindigkeit sind etwas langsamer, Vorgänge wie Noten suchen, umblättern, lesen, Instrumente auspacken, Takte finden, hören etc. sind nicht mehr so einfach. Lehrende und Ensembleleitende sollten daher mit einem gewissen Anspruch, jedoch mit großem Wohlwollen und in langsamerem Tempo arbeiten. Mit Bewusstsein für die Stimme, Stütze und Fingerbeweglichkeit im Alter kann hier im Rahmen des Möglichen viel vermittelt werden.
Angebote für ältere Menschen können Instrumental- oder Gesangsunterricht sowie Chöre und Instrumentalensembles sein, die sich speziell an ältere Menschen richten und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Auch Coachings sind möglich: Hier können Ensemblemitglieder bei Bedarf im Einzelunterricht Fertigkeiten vertiefen oder externe Ensembles wie Hausmusikgruppen werden besucht und beim Musizieren unterstützt und angeleitet.
Zusätzlich können Angebote für Senior*innen und Demenzkranke eingerichtet werden. Dabei liegt der Fokus auf der gegenseitigen Unterstützung und Einbindung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Eine Bezugsperson sollte ebenso daran teilnehmen können. Diese Angebote können auch für weitere Generationen offen sein und die Senior*innen dadurch sowohl klanglich als auch körperlich und organisatorisch unterstützt werden. Sie sollten bestenfalls vormittags oder nachmittags stattfinden, barrierefrei zugänglich sein und können auch ein anschließendes Beisammensein bei Kaffee und Kuchen einschließen. Maßgeblich für Repertoire, Anspruch, Lern- und Probengeschwindigkeit bleiben hier die Senior*innen und/oder Demenzkranken.
Der Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) ist seit 2023 Mitglied und Akteur der Nationalen Demenzstrategie der Bundesregierung, einem Zusammenschluss zahlreicher Partnerinnen und Partner aus Politik, Gesellschaft und Forschung, und hat sich verpflichtet, das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Mit dem laufenden Förderprogramm „Länger fit durch Musik“ zu demenzsensiblem Musizieren unterstützt der BMCO das Anliegen, Menschen mit Demenz in der Mitte der Gesellschaft zu halten. Informieren Sie sich gerne zu den Angeboten und Förderungsmöglichkeiten.
Impulsfragen
- An welche Gruppe von älteren Menschen wenden wir uns?
- Welche Bedürfnisse, welche Interessen und Ziele hat diese Gruppe?
- Welche Form könnte das Angebot haben (Unterricht, Ensemble, Coaching, Mischformen)?
- Könnten Ensembles für Senior*innen und Demenzkranke ermöglicht werden?
- Könnten Mehrgenerationenensembles ermöglicht werden?