Die Dokumentation eines Konzertes hat zum Vorteil, dass dieses auch nach dem Ende der Veranstaltung weiterverwendet werden kann. Werden während des Konzerts Fotos gemacht oder Teile bzw. die gesamte Veranstaltung als Audio oder Video festgehalten, kann dieses Material einerseits als Erinnerung an die Mitwirkenden weitergegeben, andererseits für die Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden. Besonders in Pandemiezeiten haben Livestreams an Bedeutung gewonnen.
Bei Streams kann zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden werden: Beim Live-Streaming wird das Angebot in Echtzeit, also parallel zur laufenden Veranstaltung bereitgestellt. Beim On-Demand-Streaming erfolgt der Abruf zu einer beliebigen Zeit nach dem Zeitpunkt der Aufzeichnung (wie bei einer Mediathek).
Abhängig von Wünschen bezüglich Professionalität, personellen und finanziellen Ressourcen, technischer Ausstattung sowie der Verwendung des Materials ist die Frage, ob die Dokumentation aus den eigenen Reihen (Freunde, Bekannte, Verwandte) geleistet werden kann, oder ob externe Dienstleistende beauftragt werden sollen. Generell gilt es sich auch zu überlegen, wie die mediale Dokumentation in das Konzert integriert wird. Je nachdem, wie viele und welche Perspektiven der Aufnahmen gewünscht sind, müssen Kameras platziert werden oder sich die Kameramänner/-frauen / Fotografierenden während des Konzerts bewegen. Hierbei gilt es darauf zu achten, dass die musikalische Darbietung möglichst wenig gestört wird. Als Streamingplattform bieten sich beispielsweise YouTube, Facebook, Instagram oder Twitch an.
Wenn Sie sich dazu entscheiden, das Konzert live zu streamen, sollten Sie den Stream auch aufzeichnen. So kann das Video nachträglich sogar zusätzliche Einnahmen generieren, wenn das aufgezeichnete Video nach dem Kauf eines Online-Tickets gestreamt wird.
Wichtig zu beachten sind bei Foto-, Audio- und Videoaufnahmen die Wahrung der Persönlichkeitsrechte der anwesenden Musiker*innen sowie des Publikums. Bei den Ensemblemitgliedern kann beispielsweise direkt beim Eintritt in das Ensemble eine Einwilligung eingeholt werden, dass diese damit einverstanden sind, fotografiert und gefilmt zu werden und, dass die entstandenen Aufnahmen vom Ensemble auch für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht werden dürfen. Für das Publikum bietet es sich an, entsprechende Hinweise entweder auf der Eintrittskarte abzudrucken, die Info bspw. als Aufsteller vor dem Konzertsaal zu präsentieren oder vor dem Beginn des Konzertes noch einmal in der Moderation zu wiederholen.
Außerdem ist auch das Urheberrecht bei der medialen Dokumentation eines Konzerts zu bedenken. Das Urheberrecht besteht aus drei Teilen und umfasst Verwertungsrechte, Nutzungsrechte und Urheberpersönlichkeitsrechte. Stellen Sie sicher, dass alle Genehmigungen eingeholt werden und Sie keine Rechte verletzten. Urheberrechtsverletzungen können unangenehm und teuer werden. Zum Thema Fotos und Videos rechtsicher in der Öffentlichkeitsarbeit verwenden, gibt es auch einen Lexikon-Artikel. Falls hier weitere Beratung nötig ist, sollte ein Rechtsanwalt, am besten mit Schwerpunkt Medien- und Urheberrecht hinzugezogen werden.
IMPULSFRAGEN
- Welche Art der Dokumentation eignet sich für dieses Konzertformat und den Konzertort?
- Welches Budget steht zur Verfügung?
- Welches technische Equipment wird benötigt?
- Kann das Vorhaben aus eigenen personellen Ressourcen gestemmt werden oder werden externe Dienstleister benötigt?
- Wofür soll das entstandene Material genutzt werden?
- Ist die Wahrung der Persönlichkeitsrechte geklärt?
- Besteht eine Absicherung in Bezug auf das Urheberrecht?