Veranstaltungstechnik – Rund um Konzertplanung und Soundcheck

Im Folgenden werden einige Themen beleuchtet, die neben der Programmzusammenstellung wichtig sind, um einen Konzertabend auf die Beine zu stellen. Dabei geht es um eigene und externe Ton- und Lichttechnik, Sicherheit in Bezug auf die Veranstaltungstechnik, Kommunikation mit externen Techniker*innen und praktische Tipps beim Soundcheck.

Inhalt

Allgemeines

Bei eigener Technik ist zu beachten, dass diese vor der Veranstaltung geprüft und betriebsbereit ist. Ist viel eigene Technik vorhanden, so bietet sich auch eine Technik-Pflege-Probe an. Hier geht es ganz konkret um das Reinigen und Prüfen von Kabeln, Lautsprechern, Mischpulten, und so weiter. Nichts ist ärgerlicher, als nach dem Aufbau am Konzerttag festzustellen, dass zwei Lautsprecher nicht mehr funktionieren und man auf die Schnelle einen Ersatz organisieren muss.

Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen, kann auch auf externe Technik gesetzt werden. Dies hat natürlich Kosten zur Folge, aber man braucht sich auch nicht um das Material zu kümmern bzw. dieses nicht anzuschaffen. Natürlich kann auch eine Mischung aus beiden Systemen sinnvoll sein, sobald mehrere Auftritte im Jahr gespielt werden. Hier sollte dann eine kleine Verstärkungsanlage samt Mikrofonierung angeschafft werden, die für 80% der jährlichen Auftritte ausreicht. Für die übrigen 20% an besonderen Konzerten wird die Technik dann zusätzlich angemietet.

Wie viel Technik gebraucht wird, hängt dabei von der Größe, der Besetzung und der dargebotenen Musik ab. Generell gilt, je „druckvoller“ und „direkter“ der Klang sein soll, desto mehr Technik wird benötigt. Oder musikalisch gesprochen: Je popularmusikalischer das Programm, desto mehr Equipment.

Wird oft viel Technik gebraucht, so kann auch ein Mietvorrecht beim örtlichen Veranstaltungstechnikbetrieb angefragt werden. Hier beteiligt man sich an der Anschaffung des Equipments oder zahlt einen jährlichen Mietpreis und hat dafür ein Mietvorrecht auf besagtes Material. Wird beispielsweise für alle Konzerte ein sehr teures Mischpult gebraucht, so ist es über diese Lösung möglich, mittels einer jährlichen Miete von z.B. 5% des Brutto Neupreises, dieses Mischpult immer zur Verfügung zu haben. Dabei wird die Wartung und ähnliches vom Veranstaltungsbetrieb übernommen und dieses Mischpult ist auch bei anderen Veranstaltungen im Einsatz. Sollte im eigenen Ensemble aber ein Konzert anstehen, hat man eben besagtes Mietvorrecht und das Technikunternehmen muss für andere Anfragen ein anderes Gerät zur Verfügung stellen.

Ab wann sich die Anschaffung eines eigenen Equipments lohnt, wird so zu einer Rechenaufgabe zwischen der Menge an Equipment, die gebraucht wird (also den anfallenden Anschaffungs- und Wartungskosten) und der Frage, wie oft das Material im Jahr gebraucht wird.

Planung mit externen Techniker*innen

Entscheidet man sich, das Geld für externe Technik auszugeben, so muss nach dem Aufbau der Technik auch der/die Techniker*in die Chance bekommen, den Klangkörper kennen zu lernen. Hier hilft es in der Vorplanung mit den Techniker*innen konkret das Konzert zu besprechen. Sprich: Was wird gespielt, welche Besetzung spielt, welche klanglichen Vorstellungen hat der/die Auftraggeber*in, welches Budget ist vorhanden, soll ein stimmiges Lichtkonzept erarbeitet werden, wird ein Beamer oder größeres Display gebraucht, etc. Je konkreter hier geplant wird, desto reibungsloser verläuft der Konzerttag.

Seitens der Kosten werden meist Tagespauschalen berechnet. Dabei ist es üblich, dass 1-3% des Brutto Neuwertes als Miete pro Tag angesetzt sind. Leiht man also ein Mischpult, welches einen Bruttoneuwert von 5.000 Euro hat, so wird dieses mit 50-150 Euro pro Tag berechnet. Techniker*innen kosten, je nach Region, Ausbildungsgrad, Expertise, etc. zwischen 200-400 Euro pro Tag.

Planung und Verlauf des Soundchecks

Bei der Planung des Soundchecks sollte großzügig kalkuliert werden. Generell gilt: Der Soundcheck ist keine Probe! Er dient lediglich dazu, die Stücke und Übergänge im Konzertraum auszutesten, Passagen mit etwaigen Solist*innen zu prüfen und mit den Techniker*innen ein stimmiges Klang- und Lichtbild zu kreieren.

Zudem sollten nicht parallel zum Soundcheck die Getränke, das Essen oder anderes angeliefert werden. Das erzeugt nur unnötig Aufregung und Lärm. Es sollte jedoch zu diesem Zeitpunkt darauf geachtet werden, eine konzertähnliche Situation zu schaffen. Das heißt, dass sowohl Ton- als auch Lichttechnik aktiv sind, Moderator*innen mit den Mikrofonen eine Ansage machen als auch sämtliche Show-Effekte einmal durchgespielt werden. Auch die „große Überraschung“ sollte mit den Techniker*innen besprochen werden, da es sonst eine große Überraschung geben kann, wenn nichts funktioniert.

Neben der Tontechnik gibt es natürlich auch eine Lichttechnik, die bei jedem Konzert zu Unannehmlichkeiten seitens der Spieler*innen führt. Einer Gruppe ist es zu dunkel und eine andere Gruppe wird geblendet. Abhilfe schaffen hier nur weitere Scheinwerfer, da so das Licht auf mehrere Quellen verteilt werden kann und es damit einheitlich hell wird, ohne jemanden zu blenden. Und, je höher die Scheinwerfer, desto weniger fühlen sich Musiker*innen gestört. Das Einleuchten findet bestenfalls statt, bevor die Musiker*innen ihre Instrumente auf der Bühne positioniert haben.

Robin Schmidt, www.robin-schmidt.info
Erstellt: März 2023
Zuletzt Bearbeitet: Mai 2023